kommunizierten Willen zur Eigenständigkeit und mit der Optimierung seiner Aussenbeziehungen begründet werden können. Wie oft wird man als liechtensteinischer Diplomat nach der Bevölkerungszahl gefragt und dann mit der Aussage konfrontiert, «das sind ja weniger Leute als in meiner Kleinstadt, wir könnten ja auch unabhängig sein». Gerade in einer Zeit der Orientierungslosigkeit kommt so der ide- ellen Ausstrahlung hohe Bedeutung zu. Wofür steht man ein? Wofür steht man? Welchen Beitrag leistet man schlussendlich für ein friedliches internationales Zusammenleben? Die Kleinstaaten Europas können auf grosse Traditionen zurück - blicken, wovon die Tradierung christlicher Werte ein besonderes Erbe ist. In einer Zeit in der «political correctness» mit einem kohärenten Wertesystem verwechselt wird, in der die soziale Kohäsion nachlässt und starke Ellbogen in der Diplomatie oft wichtiger werden als gute Augen und Ohren, haben Kleinstaaten die Chance und Aufgabe, sowohl Hof narren der Staatenwelt als auch Lichtflecken menschlichen Zusam - men lebens zu sein. 200Prinz
Nikolaus von Liechtenstein