Volltext: Der Kleinstaat als Akteur in den Internationalen Beziehungen

der Bewahrung der Souveränität auf der anderen Seite. Dieser trade off offen bart sich jedoch nicht, wenn es um die Öffnung von Grenzen oder die Liberalisierung von Handels- und Finanzströmen geht, sondern erst, wenn es darum geht, multilateral, regional oder bilateral gemeinsame Re geln festzulegen, die den Handlungsspielraum von Kleinstaaten in den für sie wichtigen wirtschaftlichen Bereichen einschränken. Meist geht es dabei um Regeln, die den Wettbewerb in der einen oder anderen Form begrenzen bzw. überwachen. Daher lässt sich ein gewisses Lavie - ren von Kleinstaaten zwischen Integration auf der einen Seite und Be - wah rung der Souveränität in den wirtschaftlich wichtigen Bereichen auf der anderen Seite erkennen. Ein Punkt, der vor allem die Disziplin der Wirtschaftswissenschaft betrifft, sei zuletzt erwähnt. Obwohl Ökonominnen und Ökonomen wissen, dass die Souveränität eine wichtige Bedingung für den wirt - schaft lichen Erfolg von Kleinstaaten darstellt und dass die erwähnten Ele mente der Souveränität dabei eine ganz zentrale Rolle spielen, sind die Transmissionsmechanismen, die zwischen gesetzlichen Regelungen und dem wirtschaftlichen Erfolg wirken, noch weitgehend unerforscht. Das fängt zum Beispiel schon bei der nahe liegenden Frage an, bis zu welcher Grösse eines Staates die Souveränität in dem Sinne, in dem wir sie hier im Rahmen der Diskussion über Kleinstaaten verstehen, in wirt - schaft lichen Erfolg umgemünzt werden kann. Letztlich gibt es in der Wirt schaftswissenschaft keine stringente Theorie des Nutzens der Sou - verä nität. Insofern steht sie erst am Anfang, Fragen über die ideale Grösse von Staaten, über die Sinnhaftigkeit von Sezessionen oder über die strategische Positionierung von Kleinstaaten umfassend beantworten zu 
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Aussenabhängigkeit und der öffentliche Sektor von Kleinstaaten
	        

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