funktionalen bzw. relationalen Perspektive (= räumliche Homogenität, Gemeinsamkeiten im sozio-ökonomischen Kontext) erfolgt zur Reali - sie rung funktionsfähiger Netzwerke eine Abgrenzung. Dadurch kann eine regionale Wachstumsdynamik (innovative regionale Wachstums - kerne) induziert werden, die wiederum Wissensspillovers und Synergie - effekte (allgemein: positive externe Effekte = soziales Kapital) generiert. So greift das Konzept des sozialen Kapitals19den aus der System - theorie bekannten Zusammenhang auf, dass die Wirkung eines Ganzen grösser sein kann als die Summe seiner Einzelteile – und zwar infolge der Beziehungen zwischen den Einzelbestandteilen. Das Konzept des sozia - len Kapitals thematisiert eine Ressource, die sich im Unterschied zu Sach- und Humankapital nicht in der Verfügungsgewalt eines einzelnen Akteurs oder einer einzelnen Organisation befindet, sondern in der Be - zie hung zwischen den Akteuren besteht und somit nur in Abhängigkeit von Partnern mobilisiert werden kann. In Netzwerken zwischen regio - na len Akteuren, die zu Kommunikations-, Abstimmungs- und Lern - prozessen zwischen Unternehmen führen
(Win-win-Situation) be wirkt soziales Kapital eine Erhöhung der regionalen Wettbewerbs fähig keit. Der Aufbau strategischer Wertschöpfungspartnerschaften stellt auf regionaler Ebene einen wichtigen Erfolgsfaktor dar (Technologie- und Wissenstransfer, Nutzung des Innovationspotenzials, Verbindung viel - sei tiger regionaler Unternehmernetze, Attraktion qualifizierter Arbeits - kräfte bzw. Schaffung eines Arbeitskräftepools). Durch diese strate gi - schen Partnerschaften wird in der Regel auch die regionale Wert schöp - fungs tiefe erhöht. Aus welchem Grund sollten diese strategischen Allian zen an den Landesgrenzen halt machen? Es lässt sich empirisch belegen, dass Firmen, die über eine grenzüberschreitende Vernetzung in- nerhalb einer Euroregion verfügen, nach Umsatz und Beschäftigung sich besser entwickelt haben als national verflochtene Unternehmen und dass Kooperationen zwischen zwei benachbarten Grenzregionen öko no - misch besonders tragfähig
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Der Kleinstaat im Zeitalter der Globalisierung 19Coleman, Social Capital in the Creation of Human Capital, in: American Journal of Sociology, 94/ Supplement, 1988, 95 ff.; Bourdieu, The Forms of Capital, in: Richard son(Hrsg.), Handbook of Theory and Research for the Sociology of Education, 1986, S. 241. 20Krätke, Regionale Wirkungen der EU-Osterweiterung, in: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.), Informationen zur Raumentwicklung, Heft 11/12, 2001, S. 773.