Volltext: Medien in Liechtenstein

am 5. September hatte das Obergericht die Konkurseröffnung bestätigt. Es wurde mit Forderungen von rund 2 Millionen Franken gerechnet. Sowohl die beiden Hauptaktionäre (Erwin Brauchart und Marco Del Cur to), als auch die Minderheitenaktionäre (angeführt von Richard Negele) meldeten ihr Interesse an, die Konzession für den Sender zu übernehmen.154Im Rahmen des Konkursverfahrens fällte das liechten- steinische Obergericht im Juni 2002 den Entscheid, dass die Konzession von IBC am 15. Juli 2002 versteigert werden solle.155Bereits im Vorfeld hatte die Re gierung entschieden, mit Rücksicht auf die rund 50 Gläu bi - ger die Kon zession nicht zu entziehen, sondern in der Konkursmasse zu belassen.156An der Versteigerung beteiligten sich lediglich zwei Bieter, wobei das schwedische Unternehmen Tele2 AB die IBC-Konzession für 120’000 Franken 
ersteigerte.157 2.3.2.3 Tele 2 Nach der Ersteigerung der Fernsehkonzession im Juli 2002 sah sich Tele 2158im Februar mit Forderungen der Regierung konfrontiert. Ers - tens lau tete die Auflage, dass spätestens Anfang März 2004 Sendestart sein müsse, und zweitens sollte das Unternehmen eine Bankgarantie von 200’000 Franken hinterlegen, die bei ausbleibendem Sendestart an den 79 
Fernsehen 154Liechtensteiner Vaterland v. 4. Oktober 2001. 155Ironie der Geschichte, dass unter dem Namen International Broadcasting Cor - poration (IBC) 1936 ein Interessent für den Erwerb einer Radiokonzession in Liech tenstein auftrat. Die Konzession wurde jedoch anderweitig vergeben. Jansen 1973, S. 117 ff. 156Liechtensteiner Vaterland v. 15. Juni 2002. Kundmachung des Versteigerungsediktes in den Landeszeitungen vom 19. Juni 2002. Die Versteigerung erfolgte über Antrag des Massenverwalters. Programm- und Sendekonzession waren nur gemeinsam er- steigerbar und an die Voraussetzung geknüpft, dass die Regierung der Übertragung der Konzession an den Meistbietenden zustimmte. Das Mindestangebot wurde mit 50’000 Franken festgesetzt. 157Tele2 war durch Rechtsanwalt Martin Batliner vertreten, die unterlegene Zirkonia GmBH Vermögensverwaltung aus Graz war vertreten durch Rechtsanwalt Hugo Sele, der bereits bei IBC involviert gewesen war. 158Innerhalb des Tele2 AB-Konzerns – einer Tochtergesellschaft der schwedischen In - ves torengruppe Kinnevik (21,1 Prozent der Aktien, 26,1 Prozent der Stimmen – Stand April 2003) – wird Liechtenstein in der Regionalgruppe Luxemburg (mit Luxem burg und Belgien) geführt. Diese Regionalgruppe engagierte sich bereits seit mehreren Jahren in Liechtenstein auf dem Telekommunikationsmarkt mit den Fest - netzangeboten von Tele 2 und dem Mobilfunkangebot unter dem Namen Tango.
	        

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