Volltext: Medien in Liechtenstein

Fernsehsender in Liechtenstein den Betrieb auf. Auf dem schweizeri- schen Privatfernsehmarkt herrschte zu jener Zeit Goldgräberstimmung. Tele 24 hatte den Betrieb aufgenommen, TV3 sollte im kommenden Jahr folgen, und allenthalben schossen lokale Sender aus dem Boden. XML produzierte in den Anfängen eine rund einstündige wöchentliche Ma ga - zinsendung, die im Verlauf der Woche mehrmals wiederholt wurde. Aber bereits Ende 1999 musste der Sender auf Grund finanzieller Eng - pässe den Betrieb auf Textinformation reduzieren. Die Werbegelder flos- sen nicht so, wie es sich die Betreiber vorgestellt hatten. Der Sender konnte die eigenen Ziele nicht erreichen. Das war auch nicht anders zu erwarten. Das Europäische Zentrum für Wirtschafts for - schung, die Prognos AG in Basel, kam 1998 in einer vom Bundesamt für Kommunikation BAKOM in Auftrag gegebenen Studie zum Schluss, dass neue Voll- und Spartenprogramme in der Schweiz wirtschaftlich wenig Spielraum haben.141Für Liechtenstein gilt dies auf Grund des winzigen Marktes noch in weit stärkerem Masse. Wer sich trotzdem in den gefestigten Strukturen des Schweizer Marktes etablieren will, braucht gemäss Prognos-Studie in finanzieller Hinsicht einen langen Atem. Vor aus setzung für den Erfolg sei, dass der Fernsehkonsum in der Schweiz ansteige. Der Niedergang des schweizerischen Privatfernsehens im Jahr 2001 hat die Skepsis des BAKOM weitgehend bestätigt. Roger Scha wins ki verkaufte im August 2001 den Zürcher Lokalsender TeleZüri sowie Radio 24 an die TA Media Gruppe, wobei die perspektivische Schlies sung des Schawinski-Senders Tele 24 (seit 1998 als erstes Schwei - zer Privatfernsehen auf Sendung) vertraglich verknüpft war. Die TA Media verfügte somit kurzfristig über zwei Sender: TeleZüri und TV3 (seit 1999 mit erstem schweizweitem Vollprogramm auf Sendung). Am 22. Dezember 2001 wurde aber auch der Sendebetrieb von TV3 einge- stellt, womit eine Ära des schweizerischen Privatfernsehens abgeschlos- sen war. Die TA Media konzentrierte sich in der Folge im TV-Bereich auf den Zürcher Sender TeleZüri. Diese Beispiele illustrieren die harten Rahmenbedingungen, die sich einer privaten TV-Anstalt stellen. XML musste dies auch erfahren und entsprechende Konsequenzen ziehen. Im Mai 2001 gaben Tele Ost - 75 
Fernsehen 141Medienmitteilung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Ener - gie, Kommunikation vom 15. März 1999. (www.bakom.admin.ch).
	        

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