8 Journalistische Qualität und Ethik 8.1 Vorbemerkung Es wäre wünschenswert, eine eingehende Untersuchung über die Qualität der liechtensteinischen Printmedien durchzuführen, die sich an Vorbildern, wie etwa an der Benchmarkingstudie zum Bieler Tagblatt unter der Leitung von Blum552, oder beispielsweise den Messkriterien von Haller553orientieren könnte. Dies muss jedoch einem weiteren For - schungs projekt überlassen werden, da dies den Projektrahmen dieser Arbeit sprengen würde. Mit einem kurzen Problemaufriss soll jedoch ein Einstieg in die Thematik vollzogen
werden. 8.2 Dimensionen und Messprobleme Eine Diskussion über Medienethik, in die die Verleger, die Medien schaf - fenden und deren Organisationen, die Wissenschaft und die Politik mit- einbezogen wären, ist in Liechtenstein nie wirklich geführt worden. Sporadisch wird das Thema andiskutiert,554oder es tauchen Vorwürfe gegen die Parteienabhängigkeit der Zeitungen oder die Unzuläng lich - keiten von Radio L auf. Eine Vorstellung darüber, was eigentlich Ethik im Journalismus ist, hat sich noch nicht entwickelt. Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass es nicht einfach eine einzige und logisch rich- 286
552Blum/Ritter 2002. 553Haller 2000, 2001. 554Vgl. die Veranstaltungsreihe «Massenmedien und politische Kommunikation im Fürs ten tum Liechtenstein» im Liechtenstein-Institut im Januar/Februar 2001 oder die Diskussionsveranstaltung des Komment am 16. Juni 2000 (Liechtensteiner Va - ter land/Volksblatt vom 19. Juni 2000).