Volltext: Medien in Liechtenstein

höher ist als dasjenige der Gesamtbevölkerung. Es passt auch zum Bild der kritischen und hinterfragenden Journalisten, dass sie sich politisch links vom Bevölkerungsdurchschnitt, aber auch links von der Ein stufung des eigenen Mediums – Zeitung oder Radio – einstufen. Be züg lich der Sympathieverteilung zugunsten der Parteien zeigt sich eine leichte Bevorzugung der Freien Liste und der VU. Ob dies mit dem konservati- ven Kurs der FBP in den letzten Jahren zusammenhängt, oder ob dabei eine grundsätzliche Skepsis gegenüber der gerade regierenden Par tei zum Ausdruck kommt, kann nicht mit Sicherheit beantwortet 
werden. 7.4 Journalistische 
Berufsrealität 7.4.1 Anstellungsverhältnis und Position in der Redaktion Die Ressortzuteilung bei den liechtensteinischen Medien unterscheidet sich stark von derjenigen der schweizerischen Medien. Die offen gestell- te Frage nach der Ressortzugehörigkeit weist auf eine eindeutigere Zuordnung bei den schweizerischen Medien hin. Nur 23 Prozent lassen sich nicht einem mehr oder weniger klar definierten Ressort zuordnen, sondern der Sammelkategorie «Sonstiges». Bei den liechtensteinischen Medien müssen hingegen 8 Prozent unter der Rubrik «Sonstige», 41 Pro zent unter «Unbestimmt» und 7 Prozent «ohne Angabe» regis - triert werden. Das summiert sich auf 56 Prozent. Eine zweite wesentliche Feststellung bezieht sich auf die Ressort - titel. In der Schweiz gelten beispielsweise neben der «innenpolitischen Berichterstattung» das «Lokale» und das «Internationale» als eigene Res sorts. Diese Ausdifferenzierung entfällt in Liechtenstein, da das Lo - kale weitgehend auch das Nationale ist, und da das Internationale weit- gehend aus Agenturmeldungen oder extern vorproduzierten Zeitungs - sei ten zusammengestellt wird. Ein direkter Vergleich mit den schweize- rischen Befunden ist daher nur eingeschränkt möglich. Es ergibt sich aber aus den Angaben betreffend der Ressortzuteilung, dass bei den liech tensteinischen Medien mehr Generalisten gefragt sind, die unter- schiedliche Themenbereiche abdecken müssen. Selbstredend ergibt sich daraus ein Kompetenzdefizit, denn welcher Journalist kann gleichzeitig Experte in Wirtschaftsfragen, innenpolitischen Fragen, sozialen Fragen, Umweltfragen, Kunst und Kultur, Sport usw. sein. Darin steckt die la- 271 
Journalistische Berufsrealität
	        

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