Volltext: Medien in Liechtenstein

mus vermischt werden. Es wird als Vorteil gewertet, wenn aus Sicht der Kommunikation die Arbeit und Realität der Medien durchschaut wird, während gleichzeitig aus der Warte des Journalismus, der zunehmend mit der PR-Maschinerie der Unternehmen konfrontiert wird, die Motive und Arbeitsweisen der Kommunikationsbeauftragten der Unternehmen bekannt sind. Zu dieser Entwicklung gibt es aber auch kritische Stim - men, allen voran aus den Reihen des Medienausbildungszentrums MAZ in 
Luzern.533 7.2.4 Mitgliedschaft in Berufsverbänden Ein Vergleich mit den schweizerischen Daten der Journalisten-Enquete über die Mitgliedschaft in Berufsorganisationen ist ohne Erkenntnis - wert, weil die Grundgesamtheit der Schweizer Untersuchung explizit an die Mitgliedschaft in einer der drei in der Tabelle aufgeführten Berufs - verbänden geknüpft war. Dies ergibt logischerweise einen 100-pro - zentigen Organisationsgrad. Doch selbst unter Berücksichtigung dieses Faktums kann zweifellos festgehalten werden, dass der Organi sa - tionsgrad der Medienschaffenden in Liechtenstein gering ist. Die bedeu- tendste Berufsorganisation ist – wie in der Schweiz – der Schweizer Ver - band der Journalistinnen und Journalisten SVJ. Bei ihm waren 11 der 99 Ant wortenden Mitglied. Der «Komment» stellt die wichtigste liechten- steinische Organisation dar (neun Mitglieder), gefolgt vom Liechten stei - ner Presseclub. Die liechtensteinische Gewerkschaft (Arbeitnehmer ver - band) ist für die Medienschaffenden unbedeutend. Andere schweizeri- sche oder weitere ausländische Berufsverbände spielen ebenso wenig eine Rolle. Da viele Journalisten aus den benachbarten Ländern stam- men, wurden vereinzelte Mitgliedschaften in weiteren Berufsver bän den in Deutschland und Österreich genannt.534Man kann insgesamt festhal- 262Medienschaffende 
533Die Direktorin des MAZ, Sylvia Egli von Matt, äusserte sich wie folgt: «Wenn man Journalismus und Public Relations quasi gleichartig anschaut und die Ausbildung entsprechend gestaltet, so habe ich Angst, dass immer mehr Leute in den Journalis - mus einsteigen wollen, die jegliche kritische Distanz zur Materie vermissen lassen.» Futura Nr. 4/2003, S. 16 534Es wurden folgende Verbände genannt: BBS, SVD, VSA, Deutscher Journalisten - verband, IG Medien-VER.DI, Kantonaler Lehrerverband, österreichischer Ge - werk schaftsbund (nicht als Journalist), Vorarlberger Presseclub.
	        

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