5.3.1 Datengrundlage Um die Medienwirkung auf die politische Meinungsbildung abzuschät- zen, stehen uns mittlerweile drei Datenerhebungen zur Verfügung. Es han delt sich um die bereits weiter oben herangezogenen Umfragen: Wahl umfrage 2001, Verfassungsumfrage 2001 und Abstimmungs um - frage 2003. Die Erhebungen erfolgten in einem jeweils separaten Kon - text (nach den Wahlen 2001, im Verlauf der Verfassungsauseinander set - zung 2001 bzw. nach der Verfassungsabstimmung von 2003), und es in- teressierten auch jeweils unterschiedliche Aspekte der Wirkung von ver- schiedenen Einflussfaktoren. Die Fragenkomplexe zu den Medienein - flüs sen waren ebenfalls nicht identisch. Das ist jedoch nicht störend, da es ja nicht um den Nachweis einer Entwicklung des Medieneinflusses auf einer Zeitachse oder nach politischem Sachverhalt geht, sondern um eine Einschätzung des Medieneinflusses auf die politische Meinungs bil - dung generell. Und in dieser Hinsicht können die unterschiedlich ausge- stalteten Umfragen ein je eigenes Licht auf die Thematik werfen und sich somit
ergänzen. 5.3.2 Bedeutung einzelner Medien In der Verfassungsauseinandersetzung zeigt sich eine herausragende Be - deu tung der Landeszeitungen als Informationsmedium. Bei beiden Um - fragen stellen die Zeitungen die wichtigste Informationsquelle für die Stimmberechtigten dar. Rund 60 Prozent haben aus den Zeitungen gemäss eigenen Angaben sehr viel oder viel erfahren. Die Radio sen dun - gen liegen in der Bedeutung weit dahinter. Nur 1,7 Prozent haben 2001 aus dem Radio sehr viel erfahren, bei der Abstimmung 2003 waren es acht Pro zent. Das widerspiegelt den generellen Befund der Medien for - schung, dass Zeitungen als Informationsmedien, Radio eher als Unter - hal tungsmedium genutzt wird.467Das Fernsehen hat in Liechtenstein eine noch geringere Bedeutung. Und das Internet stellt eine fast zu ver- nachlässigende Grösse dar. Ebenfalls zu vernachlässigen sind die auslän- 223
Mediennutzung und Meinungsbildung 467Vgl. etwa den Befund des jährlichen Barometers der Schweizer Medien von Ringier (2001, S. 7).