Volltext: Was ich noch sagen wollte

noch weiter auseinander. Es ist, nebenbei bemerkt, bedenklich, 
wenn Direktoren bankrott gegangener Firmen Abfindungen in Mil- 
lionenhöhe erhalten. Wir tragen eine Mitverantwortung für einen 
globalen Ausgleich, ohne den es früher oder später zur Katastrophe 
kommt. Tausende drängen jährlich illegal in die wohlhabenden 
Länder — in Europa aus Afrika und den Oststaaten, in den USA aus 
Mexiko und Südamerika. Wenn nicht bald ein wirklich fairer Aus- 
gleich eingeleitet wird und Früchte zeigt, kommt es früher oder spä- 
ter zu Auseinandersetzungen, die sogar kriegerische Ausmaße 
annehmen könnten. Bei dieser Sorge um einen fairen Ausgleich in 
der Welt muss es um die gesamte Menschheit und nicht nur um Pro- 
jekte innerhalb der katholischen Kirche gehen. Ich unterstreiche 
dies mit Worten Papst Johannes’ XXIII. auf seinem Sterbebett, die er 
als sein Testament verstanden wissen wollte: 
Heute sind wir mehr denn je, gewiss mehr als in den letzten Jahr- 
hunderten, darauf ausgerichtet, dem Menschen als solchem zu 
dienen, nicht nur den Katholiken, darauf, vorrangig und überall 
die Rechte der menschlichen Person und nicht nur die der katho- 
lischen Kirche zu verteidigen. 
Diakonische oder caritativ tätige Kirche war mir als Pfarrer in all 
den Jahren ein besonderes Anliegen und ich bin stolz und dankbar 
für das Verständnis, das es in unserer Pfarrei gefunden hat. Die 
Spenden für die Hilfsprojekte der Pfarrei und der Firmlinge, für 
unsere Patenstudenten und bei zweckbestimmten Kollekten 
während der vierundzwanzig Jahre gehen in die Millionen. Noch 
mehr zählen diese Spenden, zu denen noch namhafte Beiträge von 
Gemeinde, LED und Stiftungen kamen, wenn wir bedenken, dass 
es ja eine Minderheit der Vaduzer Bevölkerung ist, die am Leben 
der Pfarrei teilnimmt. Und zusätzlich ehrt euch, dass ihr aus Liebe 
und Sorge um die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite leben, 
gegeben habt und nicht, um euch eine Art Alibi zu verschaffen. Ich 
danke mit einem herzlichen «Vergelt’s Gott» und wünsche der Pfar- 
rei, dass in ihr dieses diakonische Denken und Solidarisch-Sein 
über ihre Grenzen hinaus weiter besteht. 
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