Der liebenswürdige St. Florin
Von St. Florin kennen wir nur Legenden, d. h. lesenswerte
Erzählungen. Selbst für die Eckdaten seines Lebens haben wir
keine Belege. Wir können jedoch aus den Legenden und der
früh einsetzenden Verehrung schließen, dass er im 7. Jahr-
hundert gelebt hat. Geboren zu Matsch im Südtiroler Vintsch-
gau, kam er in jungen Jahren zu Pfarrer Alexander in Re-
müs/Ramosch im Unterengadin zur Ausbildung. Nach dessen
Tod wünschten die Gläubigen Florin zum Pfarrer. Seine Wohl-
tätigkeit wird über alles gerühmt. Gestorben ist er wahrschein-
lich um das Jahr 700; der 17. November ist von alters her sein
Gedenktag.
Dem heiligen Florin bin ich erstmals im Priesterseminar in Chur
begegnet. Ich wohnte dort während des ersten Jahres im Trakt,
der seinen Namen trägt. Doch weitere Gedanken über diesen
Heiligen machte ich mir erst, als ich 1979 Pfarrer an der Kirche
St. Florin in Vaduz wurde. Im Jahr darauf besuchte ich seinen
Geburtsort Matsch. Er ist mir sehr bald als liebenswürdiger Hei-
liger ans Herz gewachsen.
Wie schon meinem Vorgänger Ludwig Schnüriger war es mir im
Dienst als Pfarrer zu St. Florin ein Anliegen, das Glaubenszeug-
nis dieses Heiligen bewusster zu machen und seine Wertschät-
zung zu fördern. Als Kunstmaler schuf Pfarrer Schnüriger von
St. Florin Bilder, eine Kirchenfahne (1963), eine Gedenkmünze
(1973), ferner das Siegel (1960, neu gestaltet 1982) und das
Wappen der Pfarrei (1982). Ich meinerseits möchte den Pfar-
reiangehörigen Gedanken über St. Florin und die Kirche in
Vaduz sowie über das, was mir in meiner Verkündigung und Lei-
tung der Pfarrei (1979-2003) wichtig war, hinterlassen.