Drei Kriterien für die aussenpolitische Identitätsgestaltung Drei Kriterien sind für die aussenpolitische Ausgestaltung der Identität eines Kleinstaates von besonderer Bedeutung: 
Konzentrationdes En ga - ge ments, 
Kontinuität und Konsistenzbei dessen Umsetzung sowie des- sen 
angemessene Präsentation. Gemessen an grösseren Staaten kann sich ein kleiner Staat nur sehr beschränkt engagieren. Will er dieses Engagement für die Identitäts ge - staltung optimal verwenden, ist er deshalb gezwungen, seine Aktivitäten auf wenige Themen zu konzentrieren. Die Palette des möglichen Enga - ge ments ist praktisch unbeschränkt, gleichzeitig aber herrscht bereits re- ger Betrieb auf den Märkten der Identitätsgestaltung. Gleichzeitig müs- sen deshalb auch die für die Zuschreibung von (meist stark vereinfach- ter) Identität von aussen geltenden Grundsätze bei der Imagegestaltung eines Staates berücksichtigt werden: je klarer fassbar das aussenpolitische Engagement ist und je markanter und aussergewöhnlicher die Themen, desto besser eignen sie sich zur nationalen «Profilierung». Um das vorhandene Potenzial für die Profilbildung nutzen zu kön- nen, muss das Engagement gleichzeitig auch in allen Bereichen der Aus - sen politik manifestiert und übergreifend koordiniert werden. Konsis - ten tes Engagement auf allen Ebenen und in allen Bereichen der aussen- politischen Tätigkeiten ist deshalb unerlässlich. Schliesslich sind das Engagement und dessen Resultate auch ange- messen nach aussen (wie auch nach innen) zu vermitteln. Selbst be wuss - tes Auftreten im Sinne der «Public Diplomacy» – ohne marktschreieri- sches Gebaren, aber auch ohne falsche Bescheidenheit – ist gerade im Infor mationszeitalter unabdingbar für die Anerkennung der erbrachten Leistung und für die Identitätsfestigung sowohl nach aussen als auch nach 
innen. Die aussenpolitischen Prioritäten als Grundlagen der Identitäts ge stal tung Die zunehmende Aktivität der liechtensteinischen Aussenpolitik seit den siebziger Jahren ist zum einen Ausdruck wirtschaftspolitischer Interessen, zum anderen eine Massnahme der Souveränitätserhaltung und -festigung, schliesslich aber insbesondere auch Ausdruck der Soli - 65 
Aussenpolitik als Instrument der Identitätsgestaltung