Volltext: Beiträge zur liechtensteinischen Identität

Die Treuhandkolonie kolonialisiert so in einer Rückwärtsbewegung das politische System und grosse Teile der Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die sich mit der Rückkehr Marxers in den Land tag freiwillig den Oligarchie-Vorwurf des Herrn v. Liechtenstein auf die Schultern lädt, verspielt einen Teil ihrer demokratischen Respektabilität und schwächt die eigene Position. Eine Gesellschaft ohne Realitätssinn bringt sich, dadurch aktions- und reaktionsunfähig geworden, in die Gefahr, als Staat nicht zu über - leben. Tut man das freiwillig? Nein. Es sei denn, man stünde unter unbe- wusstem Opferzwang. Der anfänglich aufgezeigte Zusammenhang von Geld, Vergiftungsgefühlen und Opfer sei hier nochmals in Erinnerung ge rufen. Ist es denkbar, dass sich Liechtenstein in diese prekäre Situation bringt, weil es nicht wagt, die Ambivalenzen seinem Geld gegenüber wahr zunehmen, und dennoch zwanghaft nach Entsühnung, nach Rei ni - gung verlangt? Ist es denkbar, dass die letzten Jahre mit Erzbistum, Verfas sungs - konflikt, Geldwäscherei-Affäre nichts anderes sind als ausgedehnte Selbst bestrafungen? Ist es denkbar, dass das auch der wahre Grund für den unkontrollierten Wandel der Landschaft zwischen Triesen und Schaan, bzw. um Eschen und Mauren ist? Es ist enormer Schaden entstanden, deren grösster und gefährlichs - ter der Wirklichkeitsverlust einer ganzen Gesellschaft ist. Gehen wir davon aus, dass die Wirklichkeits- und Identitätsopfer Rei nigungsversuche sind! Sie sind zwecklos, weil sich das Kollektiv die Wahrnehmung seines Vergiftungsgefühls nicht erlaubt. Es kann sie nicht wahrnehmen, weil es das klare Verhältnis zum Finanzplatz verweigert. Es verweigert die Klärung, weil es sich vor den dort aufgeworfenen Fra - gen drückt. Wie fühle ich mich mit diesem Geld? Was bewirkt es in meinem Leben? 158Stefan Sprenger
	        

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