Volltext: Beiträge zur liechtensteinischen Identität

Wovon wir reden, wenn wir von Identität 
reden Eine Akkumulation von Andeutungen, Vermutungen, Ausschweifungen Pio Schurti «Do I contradict myself? Very well then I contradict myself, (I am large, I contain multitudes!)» Walt Whitman, Song of Myself Darf ich dort anfangen, wo ich letztes Mal1aufgehört habe: Zum Ab - schluss einer Buchbesprechung schrieb ich 1997: «Die Frage nach der Identität ist immer auch die Frage: ‹Was bist denn Du für einer? Woher kommst Du?› Fehlt grad noch, dass an - ge hängt wird: ‹Wäm ghöörscht?› ‹Identität› ist irgendwo auch eine beschönigte Aufforderung zum Konformismus. Letztlich ein kon- servativer Wunschtraum, die Verherrlichung der Herkunft (‹Wur - zeln›). Mit andern Worten: die Identitätsdiskussion im Elfen bein - turm unterscheidet sich nur graduell, nicht grundsätzlich von der Xenophobie auf der Gasse. Es dauert auch meist nicht lange, bis man auf Vaterlandsliebe und Loya li tät hingewiesen wird, nachdem das Wort ‹Identität› gefallen ist. Kann man aber Liebe erzwingen? Und Identität? Sie erwächst dem (Land), der (das) sich nicht durch bewusstes Streben nach ihr verkrampft. Von sich absehen, um zu erkennen.» Das tönt fast, als hätte mir damals das Thema verleidet. Als hätte ich ge- nug davon gehabt. Dennoch sagte ich zu, einen Text mit dem Arbeits titel 128 
1Identität als Wille ist Wahn. Anmerkungen zu Ralph Kellenbergers «Kultur und Identität im kleinen Staat – Das Beispiel Liechtenstein». In: KULTUR. Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft. Jahrgang 12. Nr. 3. April 1997.
	        

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