Volltext: Flexible Integration für Kleinstaaten?

men bzw. Nichtzustandekommen bestimmter Politikergebnisse beein- flussen, sondern in einer Vielzahl von Politikfeldern institutionalisierte Politikverflechtungen und Regelsysteme eingeschaltet sind, die nicht nur auf Politikentwicklungsprozesse einwirken, sondern auch von diesen beeinflusst und gestaltet werden».76 Die Regimeforschung befasste sich vorerst mit der Bildung, Auf - recht erhaltung und dem Verfall von Regimen sowie einzelnen Fallstudien. Danach hat sich das akademische Interesse auf die Wirkun - gen von Regimen verlagert, wobei vorrangig ihre Effektivität (meist mit Be zug auf Verhaltensänderungen der Akteure) untersucht wird.77Aller - dings ist die Diskussion darüber, wie Regime wirken eher rudimentär geblieben, und vieles bleibt noch unerforscht, darunter auch die institu- tionelle Verflechtung mehrerer Regime.78Die Europäische Union sowie die EFTA, der EWR, die schweizerisch-liechtensteinische Regional - union oder die bilateralen Beziehungen der Schweiz zur EU sind kaum je als internationale Regime analysiert worden. «Regionale oder subre- gionale Regime, wie sie von der EG oder der EFTA hervorgebracht wur- den, sind in der amerikanischen Regimeforschung weitgehend unbeach- tet geblieben, sofern sie nicht als Störenfriede des GATT-Regimes oder als Vereinigungen von Trittbrettfahrern behandelt werden, die sich um ihren Beitrag zur Herstellung von Gemeinschaftsgütern drücken.»79 Mit Blick auf internationale Regime können drei theoretische Perspektiven unterschieden werden: realistische, neoliberale und kogni- tive Ansätze.80Die Realisten betonen die Machtbeziehungen zwischen Staaten als Schlüsselvariable, die Neoliberalen die Interessenkonstella - tio nen und die Kognitivisten unterstreichen Wissen, Kommunikation und Identität. Sie unterscheiden sich in ihren Ansichten in Bezug auf den Ursprung, die Stabilität und die Konsequenzen internationaler 36Analytischer 
Rahmen 76Zürn 1987, 25. 77Kohler-Koch 1989, 44–49. 78Dies gilt ausserdem für den Einbezug der innenpolitischen Dimension (speziell nicht-staatlicher Akteure), die Befolgung von Regimebestimmungen (sog. Erfül - lungs bereitschaft) oder die Design-Prinzipien von internationalen Regimen. 79Kreile 1989, 94. 80Vgl. Hasenclever/Mayer/Rittberger 1997. Andere Autoren verwenden ähnliche Ty - po logien, z.B. Haggard/Simmons 1987, Young/Osherenko 1993, 8–20. Eine nicht nach Denkschulen, sondern nach Forschungsfragen (kurz: Entstehung, Erhalt, Effek tivität und Effekte von Regimen) geordnete Übersicht findet sich in Levy/ Young/Zürn 1995.
	        

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