Volltext: Flexible Integration für Kleinstaaten?

kann auch für Kleinstaaten durchaus Vorteile bieten. Das Fürstentum Liechtenstein beispielsweise geniesst relativ mehr institutionell gesicher- ten Einfluss auf die Entscheidungsfindung im EWR als in seiner Regio - nal union mit der Schweiz (vgl. Kap. 5.3 und 5.4). Im nächsten Abschnitt werden die Integrationstheorien auf ihre Erklärungskraft hin untersucht. 1.3.2 Integrationstheorien Neben Präferenzabkommen, welche gewöhnlich weniger entwickelten Ländern Handelserleichterungen einräumen, werden mehrere Stufen der wirtschaftlichen Integration unterschieden.56In der Freihandelszone wer den die Binnenzölle und Quoten abgeschafft, die Zollunion schafft zusätzlich einen gemeinsamen Aussenzoll, der Gemeinsame Markt führt den freien Verkehr der Produktionsfaktoren ein, und die Wirtschafts- und Währungsunion koordiniert zudem die Wirtschaftspolitiken (wäh - rend eine Vollintegration einheitliche Wirtschaftspolitiken vorsieht). Die Geschichte der europäischen Integration liefert einige Beispiele. Die 1960 gegründete EFTA ist eine Freihandelszone, die Europäische Ge - mein schaft vollendete 1968 ihre Zollunion, 1993 den Binnenmarkt und 1999 die Wirtschafts- und Währungsunion. Denkbar sind auch Misch - for men wie etwa der Europäische Wirtschaftsraum, welcher eine Freihandelszone und keine Zollunion ist, aber trotzdem mit dem freien Waren-, Kapital-, Dienstleistungs- und Personenverkehr Elemente eines gemeinsamen Marktes aufweist (vgl. Kap. 5.3).57 Die politikwissenschaftlichen Integrationstheorien boomten von den 1940er Jahren bis in die frühen 1970er Jahre.58Als grundlegende Ansätze gelten der Föderalismus, der Funktionalismus, der Neo funk - tiona lis mus, Transaktionsanalysen und der Intergouvernemen ta lismus. In folge der Erfahrungen mit den Ölkrisen und dem Zusam menbruch des internationalen Währungssystems in den 1970er Jahren wandte sich die Integrationstheorie zunehmend der Inter de pen denz for schung zu. 27 
Kleinstaaten und Integration 56Balassa 1961, 2. 57Auch die EFTA übernimmt ab 2002 Binnenmarktelemente (vgl. Kap. 5.2). 58Für eine Übersicht der Integrationsansätze siehe z.B. Mutimer 1994; Caporaso/ Keeler 1995; Welz und Engel 1993; Merkel 1999.
	        

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