Volltext: Flexible Integration für Kleinstaaten?

staa ten attraktiv(er) wird. Flexibilität ergibt sich, falls einige Mit glied - staaten integrationsunfähig oder -unwillig sind. Die Matrix in Tabelle 6.5 ergibt neun mögliche Ursache-Wirkungs-Beziehungen bzw. Szenarien, die im folgenden kurz erörtert werden. Die Zulassung von Flexibilität eröffnet somit neue Möglichkeiten bezüglich der weiteren Ent wicklung der EU (im Vergleich zu den vier ursprünglichen, schattierten Feldern). Das erste Konzept eines «funktionalen Spillovers» wurde von der neofunktionalistischen Theorie geprägt, wonach die «expansive Logik der Integration» dafür sorgt, dass die Integration bestimmter Politik - bereiche (oder Funktionen) bald nach der Integration zusätzlicher Bereiche verlangt (vgl. Kap. 1.3.2). Eine Vertiefung führt somit zu einer weiteren Vertiefung. Der Prozess verläuft «quasi-automatisch», voraus- gesetzt die Integrationsfähigkeit und der politische Wille sind gegeben. Zweitens, kann eine Erweiterung der EU zu einem «Reform- Effekt», und damit zu einer Vertiefung, führen. Wallace beispielsweise vertritt die These, dass bisher «politische und institutionelle Reformen in einem engen Zusammenhang standen mit der Erweiterung».416Es ist zwar wahrscheinlich, dass neue Mitglieder auch neue Interessen und so- mit neue Politikbereiche in die Union mitbringen, ihre Aufnahme muss 171 
Optionen der liechtensteinischen Integrationspolitik 416Wallace 1996, 
78. 
Tabelle 6.5: Vertiefung, Erweiterung und Flexibilität Erweiterung (falls EU attraktiv(er) wird für Drittstaaten) (3) geographischer Spillover (4) «Domino-Effekt» (6) 
«Rosinenpicker»Flexibilität 
(falls einige Staaten un- fähig/unwillig sind) (7) ad hoc Flexibilität, verstärkte Zu sammen - arbeit (8) Mitglieder «zweiter Klasse»? (9) Flexibilisierungs- falle 
Vertiefung (falls alle Mitglieder fähig und willig sind) (1) funktionaler Spillover (2) Reform-Effekt (5) 
«Aufholjagd» 
Vertiefung Erweiterung Flexibilität
	        

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