Volltext: Flexible Integration für Kleinstaaten?

sächlich die USA und Japan, spielen eine nicht zu vernachlässigende Rolle, übernehmen sie doch etwa einen Viertel der Verkäufe. Diese aus- sereuropäischen Ausfuhren profitieren insbesondere von der WTO- Mitgliedschaft Liechtensteins und können stark von externen Faktoren wie dem Dollarkurs oder internationalen Finanzkrisen beeinflusst wer- den. Die wichtigsten Exportgüter sind Maschinen und Metallwaren.390 Ins gesamt lässt sich jedoch in den Aussenwirtschaftsbeziehungen des Kleinstaats in den letzten Jahren eine relativ hohe Kontinuität feststellen. Liechtensteins EWR-Teilnahme hat dazu beigetragen, den gleichberech- tigten Zugang zum Binnenmarkt zu erhalten sowie eine Diversifizierung und Internationalisierung des Dienstleistungssektors und in einigen Fäl - len auch einen Modernisierungsschub (z.B. Rechte der Arbeitnehmer und Konsumenten) einzuleiten. Im Vergleich zu den Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung fallen die absoluten Exportzahlen der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK) wesentlich höher aus, obwohl die LIHK nicht alle im Fürstentum ansässigen exportierenden Industrie- und Gewerbebetriebe umfasst. Ihre Daten beinhalten nicht nur die direkten Ausfuhren, sondern auch jene in und via die Schweiz. Die in Tabelle 6.2 aufgeführten Exporte der LIHK-Mitgliedsfirmen seit 1994 liefern An - halts punkte über die relative Bedeutung des Schweizer Marktes. Der Anteil der Schweiz liegt mehr oder weniger konstant bei etwa 13 Pro - zent der Gesamtausfuhren liechtensteinischer Industrieerzeugnisse. Die um satzstärksten Abnehmerländer sind in der Regel die USA und Deutsch land, gefolgt von der Schweiz, und anschliessend anderen EU- Mitgliedstaaten und Japan.391Bei einem Schweizer EU-Beitritt wäre die Union mit der Aufnahme von etwa drei Vierteln der liechtensteinischen Exporte bei weitem der wichtigste Absatzmarkt für Liechtenstein. Im Jahr 2000 erstellte das Amt für Volkswirtschaft erstmals eine Volks wirt schaftliche Gesamtrechnung für das Fürstentum Liechten - stein. Daraus ergibt sich für 1998 eine liechtensteinische Exportquote (d.h. die Ausfuhren in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) von minde- stens 101,1 Prozent.392Liechtenstein ist somit überdurchschnittlich ex- 162Fallstudie 
Liechtenstein 390Vgl. Tabellen in Prange 2000, 198–200, sowie Liechtenstein 2001, 186. 391Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer, diverse Jahre. 392Das BIP betrug 1998 3595 Mio. CHF und das Exportvolumen der LIHK 3635 Mio. CHF. Vgl. Liechtenstein 2001, 115; Liechtensteinische Industrie- und Handels kam - mer 1998.
	        

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