ie ein Juwel in breiter Fassung liegt die Burg am ansteigenden Berg-
hang und herrscht behäbig über das Tal hin, während die Kraft der
überschneiten Berge auf sie herniederschaut. Schloß Vaduz ist Sinn-
5ild und Inbegriff für die liechtensteinische Heimat geworden; in ihm
lebt die Geschichte des oberen Landesteiles, der alten Grafschaft
Vaduz, so augenfällig weiter. Aus der Anmut des Tales und aus der wil-
den Romantik der Berge scheint hier ein Gebilde aufgewachsen, wie wir es so
schön weitum nicht wieder finden.
Anton Frommelt (1938)
Das Schloß Vaduz wurde urkundlich erst-
mals 1322 erwähnt, ist aber in seinen frühe-
sten Teilen, zu denen vor allem der Bergfried
zählt, wesentlich älter. Von 1342 bis 1712
diente es als Sitz der jeweiligen Landesher-
ren, bis es dann mit dem Übergang an die in
Wien residierenden Fürsten von Liechten-
stein in seiner Bedeutung sank und als Ver-
waltungsgebäude, Kaserne und schließlich
als Gastwirtschaft diente. Erst als 1938 Fürst
Franz Josef II. von und zu Liechtenstein die
Regentschaft übernahm, wurde es wieder
zur Residenz des Landesherrn, und auch
seinem Nachfolger, dem Fürsten Hans-
Adam II., dient es als Wohnsitz. Aus die-
sem Grunde kann es auch nicht besichtigt
werden.
Le château de Vaduz est relaté pour la pre-
mière fois dans un document datant de 1322
mais certaines parties de ce château sont bien
plus anciennes, notamment le donjon. De
1342 à 1712, ce château était le siège des
régents avant de perdre de son importance
lors de la transmission aux princes régnants
du Liechtenstein résidant à Vienne et de
servir de bâtiment administratif, de caserne
et enfin de restaurant. Le château redevint le
siège de la famille princière en 1938, avec
Parrivée au pouvoir du prince Franz Josef II
de Liechtenstein, suivi en cela par le Prince
Hans-Adam IL C’est la raison pour laquelle
il n’est pas possible de le visiter.
Vaduz Castle was first mentioned in docu-
ments dated 1322, although some parts of
the castle are very much older, especially the
keep. It was the home of the country’s rulers
from 1342 to 1712, but its importance de-
clined following the transfer to the Princes
of Liechtenstein resident in Vienna and it
was used first as an administrative building,
then as a barracks and finally as a restaurant
and hotel. It did not become the home of the
Royal Family again until 1938, when Prince
Franz Josef II. of Liechtenstein became
Regent. His successor, Prince Hans-
Adam IL., also lives in the Castle which is
consequently not open to the public.