MARCO BECK, BRIEFTRÄGER 
ich daraus, wenn der ganze Hase ausgebeinelt ist, einen feinen Rollbraten. Ich ess 
gerne Fleisch. Ich komm ja aus einer Metzgerei. Das Vegetarische ist nichts für 
mich. Ausser am Freitag gibt es jeden Tag Fleisch. Das brauch ich, wie andere zum 
Beispiel das Rauchen. Schon als Junge kam ich immer gut aus mit den Tieren. Mit 
dem Adi hab ich einmal zwei junge Häsli aus einem Stall gestohlen. Wir wollten 
die aufziehen und eigene Hasen haben. Da hat man uns dann erwischt, als wir aus 
einem kleinen Stall herauskrochen. Da hat es zu Hause gehörig Prügel gegeben. 
Wir haben als Junge immer wieder Stückli angestellt, der Adi und ich. Immer ist 
etwas gelaufen. 
Ich habe einen Haufen um die Ohren. Die Familie mit den Kindern, ich fi- 
sche und gehe zu Berg. Dann bin ich noch Hauswart im Block, hab einen Garten 
and bin Trainer bei den E oder F Junioren vom FC. Mein Bub spielt auch Fussball. 
Jetzt mach ich dann den Leiter I, dann kann ich auch die C-Junioren trainieren. 
Das ist ein grosser Aufwand mit den Jungen, zweimal Training in der Woche. 
Montag und Mittwoch von fünf bis sieben. Und am Samstag dann ein Turnier. Ich 
selber habe aufgehört zu tschutten. Schon zum dritten Mal sind jetzt meine 
Kreuzbänder ab. Jetzt lass ich sie nicht mehr flicken. Jetzt mach ich halt anderes. 
Radfahren, schwimmen, joggen und zu Berg gehen. Ich brauche Musik zum Le- 
ben. Mit Musik bin ich ein anderer Mensch. 
Wenn ich auf die Post komme, geht mein erster Griff zum Radio. Den 
schalt ich sofort ein. Ich höre immer Radio und kann alles hören. Hauptsach es 
dudelt. Gerne hätte ich selber ein Instrument gelernt. Zum Beispiel Schlagzeug. 
Aber da war ich wohl zu dumm. Ja, ich bin ziemlich ausgelastet. Am Abend muss 
ich dann noch Fernseh schauen. Ich bin fast süchtig. Ich schau mir alles an, gleich 
was. Am Fernseh kann ich mich so richtig entspannen, abschalten. Dann so um 11 
oder halb 12 muss ich dann unter Dach, schlafen, weil um fünf am andern Tag 
geht's ja wieder los. N