Volatilität: Wie stabil ist das Wahlverhalten? Tab. 109: Wechselwahlverhalten nach Interesse an der Politik bei den Landtagswahlen 1997 im Vergleich zu den Landtagswahlen 1993b (in %) Interesse an der Politik Wahlverhalten stark mittel schwach Total stabil
95.9 85.3 88.3
89.0 volatil 4.1
14.7 11.7 11.0 Total
26.8 46.2 27.0
634 Cramer's V = 0.14 ** (Gamma = 0.24 **)/Fdier. nur Wählerinnen, die 1993 und 1997 wählten und sieb erinnerten Wechselwahlverhalten nach politischer Integration In den folgenden Abschnitten wird gefragt, wie sich die Volatilität bei unterschiedlichem politischem Integrationsgrad verhält. Als Indikatoren für die politische Integration verwenden wir das grundsätzliche politi sche Interesse, das Wahlverhalten der Verwandtschaft und die Nähe zu einer Partei. Volatilität nach politischem Interesse Wir verfolgen dabei die Hypothese, dass Uninteressierte eher von Fall zu Fall wählen, d.h. volatiles Verhalten zeigen. Wir erwarten ferner, dass diejenigen, die eine weitgehende Übereinstimmung mit dem Wahlver halten der Verwandtschaft aufweisen, konstanter wählen als die anderen. Schliesslich rechnen wir damit, dass die Nähe zu einer Partei bewirkt, dass konstant gewählt wird, während die Ungebundenen eher wechsel wählen. Die bivariate Analyse bestätigt die Hypothese, dass das Interesse an der Politik und die Stabilität des Wahlverhaltens einen Zusammenhang aufweisen. Wer ein starkes Interesse an der Politik hat, neigt zu sehr sta bilem Wahlverhalten (Tab. 109). Bei denjenigen, die ein mittleres oder schwaches Interesse an der Politik haben, geben über 10 Prozent an, dass sie 1993 und 1997 verschiedene Parteien gewählt haben. Volatilität und Wahlverhalten der Verwandtschaft Die Übereinstimmung mit dem Wahlverhalten der Verwandtschaft und die Volatilität zeigen einen starken Zusammenhang. Wer gleich wie die Verwandtschaft wählt, ist im Wahlverhalten sehr stabil, während bei den- 315