Persönlichkeitswahl Tab. 94: Sympathievergleich der beiden Regierungschef-Kandidaten nach Wahlverhalten (in %) Sympathieeinstufung
Wahlentscheid der Regierungschef-Kandidaten
VU FBPL FL Total Frick > Büchel 92.3 15.1 68.8 61.5 Frick = Büchel 6.5
23.5 17.7 14.2 Büchel > Frick 1.2 61.3
13.5 24.3 Total
50.1 35.5 14.3 100.0 Anzahl Fälle 336
238 96
670 Die aufgeworfenen Fragen lassen sich daher nicht mit Sicherheit be antworten. Sehr wahrscheinlich beeinflusst die Parteiidentifikation die Wahrnehmung der Regierungschef-Kandidaten. VU-Anhängerlnnen mögen VU-Kandidaten, nicht aber FBPL-Kandidaten und umgekehrt. Davon ausgehend kann die Tatsache, dass 15,1 Prozent der FBPL-Wäh- lerlnnen den VU-Regierungschef-Kandidaten sympathischer einstufen als den FBPL-Kandidaten und trotzdem FBPL wählen, als Hinweis auf- gefasst werden, dass die Parteienwahl die Persönlichkeitswahl übertrifft. Das heisst nun aber nicht, dass die Regierungschef-Kandidaten als Aushängeschilder ihrer Partei keine Wirkung auf den Wahlentscheid hät ten. Nur lässt sie sich nicht exakt quantifizieren. Vermutlich ist die Per son des Regierungschef-Kandidaten bei Wählerinnen, die keine oder nur eine schwache Parteiidentifikation aufweisen, entscheidungsrelevanter als bei Wählerinnen mit starker Parteiidentifikation. Ein statistischer Nachweis könnte erfolgen, indem der Wahlentscheid von Wählerinnen mit dissonanten Einstellungen analysiert wird. Dissonant wäre, wenn je mand die VU als Partei und den FBPL-Regierungschef-Kandidaten oder die FBPL als Partei und den VU-Regierungschef-Kandidaten bevorzugt oder am sympathischsten findet. Doch das Unterfangen scheitert daran, dass zu wenige dissonante Fälle für eine Datenanalyse vorliegen. Entwicklung der Persönlichkeitswahl In Anlehnung an
Crewe u.a. können wir ebenfalls die Frage stellen, ob die Wahlen in den vergangenen Jahrzehnten «präsidentieller» geworden sind. Neben den soeben thematisierten Restriktionen der Datenlage hin dert uns zusätzlich das Fehlen von Vergleichsdaten an einer stichhaltigen 287