Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Empirische Analysen ihrer Partei die Höchstnote auszustellen als den Anhängerinnen der anderen Parteien, insbesondere der VU. Man muss hier betonen, dass nicht das Total der Wählerinnen in die Auswertung einfliesst, sondern nur der Anteil, der eine traditionelle Neigung zu den entsprechenden Parteien deklariert. Die FBPL hat in ihrem Stammwählerinnensegment somit nicht den gleichen Rückhalt wie die anderen Parteien. Effektivität der Parteiidentifikation Die nächste Frage, die uns beschäftigt, lautet: Wählen diejenigen, die eine Nähe zu einer Partei aufweisen, auch tatsächlich diese Partei? Und wie hoch ist der Grad der Ubereinstimmung? Es wäre höchst erstaun­ lich, wenn in grossem Stil entgegen der grundsätzlichen Parteineigung gewählt würde, weshalb wir auch eine entsprechend hohe Assoziation zwischen Parteiidentifikation und Wahlentscheid vermuten. In dieser Hinsicht lässt die bivariate Analyse keine Zweifel offen. Die Überein­ stimmung zwischen Parteiidentifikation und Parteienwahl beträgt fast 90 Prozent (Tab. 62). Nur äusserst selten wird eine Partei gewählt, die nicht der Parteineigung entspricht. Der hauptsächliche Grund, nicht die nahestehende Partei zu wählen, ist die Wahlabstinenz. Die Parteinähe erweist sich somit als hervorragender Prediktor für den Wahlentscheid, sodass Parteiidentifikation und Wahlentscheid fast synonym sind. Aus der Sicht der Parteien heisst dies auch, dass Wähler­ innen, die eine Parteiidentifikation aufweisen (insgesamt 69,7 Prozent), nur schwer zu einer Wechselwahl zu motivieren sind. Stimmengewinne und -verluste resultieren wohl eher aus kurzfristigen oder neuen Bin­ dungen im Segment der Ungebundenen und der Neuwählerinnen. Diese Implikationen werden uns im Kapitel über die Volatilität noch weiter beschäftigen. Parteiidentifikation nach Alter Eine Assoziation zwischen Parteiidentifikation und Alter kann auch in Liechtenstein nachgewiesen werden. Der Zusammenhang ist statistisch gesehen nicht sehr ausgeprägt, aber doch (schwach) signifikant. Ältere Wählerinnen weisen häufiger eine Parteiidentifikation auf als jüngere Wählerinnen (Tab. 63). Die Spannbreite reicht von 81 Prozent bei den über 60jährigen bis 63 Prozent bei den 20-29jährigen. Die Feststellung 240
	        

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