Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Soziodemografische Basis der Parteien Tab. 34: Wahlentscheid nach ursprünglicher Staatsbürgerschaft (in %) Staatsbürgerschaft VU FBPL FL Total Liechtensteinerin von Geburt 78.0 84.5 77.1 80.1 Liechtensteinerin nicht von Geburt 22.0 15.5 22.9 19.9 Total 50.1 35.5 14.3 100.0 Anzahl Fälle 336 238 96 670 Cramer's V = 0.08 n.s. (dichotomisiert FBPL vs. W/FL: Cramer's V = 0.08 *) Staatsbürgerschaft bei Geburt Wir gehen von der Überlegung aus, dass Wählerinnen, die von Geburt an Liechtensteinerinnen waren, eher zu einer der beiden Grossparteien neigen als die anderen. Umgekehrt müsste die FL bei denjenigen, die die Staatsbürgerschaft erst später erhalten haben, überrepräsentiert sein. Die Umfrage zeigt jedoch im Total kein signifikantes Resultat (Tab. 34). Auffällig ist dennoch das schwache Abschneiden der FBPL bei den Neu-Liechtensteinerlnnen, das auch statistisch schwach signifikant an­ zeigt. Dies ist als Hinweis darauf zu werten, dass die FBPL in dieser Bevölkerungsgruppe, die tendenziell nicht so stark im Einflussbereich einer familiären Prägung des Wahlverhaltens steht, eine geringere Reso­ nanz findet. Während die FBPL vermutlich in der Stammwählerschaft noch Rückhalt hat, schwindet ihre Attraktivität bei den Eingebürgerten. Wohnortmobilität Liechtenstein ist in elf Gemeinden aufgeteilt. Ein Wohnortswechsel ist mit den Verbesserungen im Transportwesen und steigendem Mobilitäts­ verhalten heute wahrscheinlicher als früher. Räumliche Mobilität kann aber auch begleitet sein von sozialer Mobilität und Flexibilität in vielen weiteren Lebensfragen. Wir rechnen daher damit, dass Wählerinnen, die immer in der gleichen Gemeinde wohnen, gesellschaftlich stärker inte­ griert sind, ein grösseres Traditionsbewusstsein und stärkere Parteibin­ dungen aufweisen, eher konservativ sind und entsprechend auch eher eine der beiden traditionellen Volksparteien wählen. Umgekehrt dürfte die FL von den «Mobilen» überdurchschnittlich gewählt werden. Tatsächlich deuten die Umfragedaten darauf hin, dass die FL bei den Mobilen überrepräsentiert, die FBPL unterrepräsentiert ist (Tab. 35). Dies würde unsere Überlegung unterstreichen. Das Ergebnis ist jedoch 209
	        

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