Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Partizipation und Abstinenz Tab. 25: Durchschnittsalter der Wählerinnen der Parteien (N - 769) VU FBPL FL Antwort-Verweigerer Alters-Mittelwert 43.8 46.0 39.2 42.4 Brunner in der schweizerischen Untersuchung. Die grösste Kluft zeigt sich sowohl in der Schweiz wie auch in Liechtenstein im Segment der über 50-Jährigen (Tab. 24). Wie wirkt sich die unterschiedliche Wahlbeteiligung der Altersklassen auf die Wahlchancen der Parteien in Liechtenstein aus? Das durch­ schnittliche Alter der Wählerschaft der Parteien gibt einen ersten Hin­ weis. Der Altersunterschied ist überraschenderweise nicht sehr gross. Das Durchschnittsalter der Wählerinnen bewegt sich zwischen 39 Jah­ ren bei der FL und 46 Jahren bei der FBPL (Tab. 25). Die altersbedingte Wahlbeteiligung könnte sich daher leicht zugunsten der FBPL und zu­ ungunsten der FL auswirken, allerdings in sehr engem Rahmen, da die Altersbasis der Parteien und auch die Partizipationsrate der verschiede­ nen Altersklassen nur schwach variierten. Die Analyse wird präziser, wenn wir den Altersschnittpunkt dort ansetzen, wo ein Sprung in der Wahlbeteiligung feststellbar ist. Dies ist ungefähr bei den 35jährigen der Fall. Wir können aus der Sicht der Parti­ zipation daher zwei Gruppen bilden: die Altersklasse von 20-34 Jahre und die Altersklasse über 35 Jahre. Wer im zweiten Segment überdurch­ schnittlich gut vertreten ist, hat entsprechend bessere Wahlchancen. Es zeigt sich wiederum, dass die FBPL stärker auf das Alterssegment mit der höchsten Wahlbeteiligung (über 35 Jahre) abgestützt ist als die FL. Die Assoziation (dichotomisiert in FL vs. FBPL) ist allerdings gemäss Tabelle 26 nur schwach signifikant, bei Berücksichtigung aller Parteien gar nicht mehr signifikant. Wir können daher die Wahlchancen aufgrund des Partizipationsver­ haltens der Altersklassen wie folgt resümieren: - Aufgrund steigender Wahlbeteiligung mit zunehmendem Alter erge­ ben sich für Parteien, die im älteren Wählersegment überdurch­ schnittlich und im jüngeren Wählersegment unterdurchschnittlich stark vertreten sind, bessere Wahlchancen. - Von diesem Effekt profitiert in Liechtenstein die FBPL, während die FL dadurch Einbussen in Kauf nehmen muss. 201
	        

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