Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Politisches System Liechtensteins über wir nachdenken, zumindest in bestimmten Situationen auch beein­ flussen, was wir denken.»291 Politikeinfluss: Professionalisierung der Medienarbeit Angesichts der Tendenz zur medial vermittelten Politiktätigkeit wird der kompetente Umgang mit den Medien immer wichtiger. Diese Aufgabe stellt sich nicht nur den Kommunikationsprofis in staatlichen Institu­ tionen, politischen Parteien und politischen Interessengruppen. Sie stellt sich auch den Politikern, die im Rampenlicht stehen. Zwar braucht es nach wie vor in der Politik die sachkundigen Experten, aber nach Ein­ schätzung von 
Sarcinelli gilt dies weniger für die zustimmungsabhängi­ gen Mandats- und Funktionsträger. Der moderne Politikertyp «versteht sich eher als politischer Kommunikator.»292 Es bieten sich dabei zwei Strategien an. Auf der einen Seite die Pro­ fessionalisierung und Effizienzsteigerung mit dem Ziel eines optimalen politischen Marketings.293 Und andererseits die Inszenierung von Pseu- doereignissen. Mit der ersten Strategie werden Kandidaten- und Partei­ images produziert und vermarktet. Mit der zweiten Strategie werden den Medien Stimuli für die Berichterstattung angeboten.294 Damit sind zwei wichtige Pfeiler der politischen Kommunikation - die Massenmedien und die direkte Kommunikation der Parteien - abgedeckt. Auf dieser Basis kann dann die weitere Wirkung in der interpersonalen Kommuni­ kation entfaltet werden. 291 Brettschneider 1994: 226. Ein Beispiel dafür sind die publizistischen Wellen, die das Verkehrsproblem in Liechtenstein wirft. Die FBPL hat ebenso wie die FL ein hohes Interesse, dieses nur schwer lösbare Problem zu thematisieren, um damit der VU- Regierung- je nach Sichtweise- Handlungsdefizite nachzuweisen oder zu unterstellen. 292 Sarcinelli 1992: 45. 293 Diese Professionalisierung kann im Extremfall in programmatische Beliebigkeit mün­ den. Ein illustres Beispiel hierfür ist etwa Dick Morris, der als eigentlicher Republika­ ner problemlos als Politikberater von Bill Clinton, später auch Tony Blair und Gerhard Schröder fungierte. Vgl. Morris 1997; Halimi 1999. Die Bedeutungssteigerung des poli­ tischen Marketings kommt entsprechend auch in der Programmatik dieser Politiker zum Ausdruck, die sich nicht von parteiprogrammatischen Grundsätzen einengen las­ sen, sondern einen Kurs der Mitte einschlagen, mit welchem sie sich grösseren Wahler­ folg versprechen. 2,4 Pfetsch 1994: 249. 124
	        

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