Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Politisches System Liechtensteins Das Verhältnis von Politik und Medien wird dabei wissenschaftlich in widersprüchlichen Modellen skizziert. Der Ansicht, dass die Medien von der Politik instrumentalisiert werden, steht die Ansicht gegenüber, dass sich die Politik der Medienrealität anzupassen und unterzuordnen hat. Fraglich ist auch, welche Rolle das Publikum in diesem Beziehungs­ geflecht spielt. Ist es dem Spiel von Politik und Medien ausgeliefert, oder entscheidet letztlich das Publikum - oder die Wählerschaft - durch eige­ ne Medienlancierungen oder durch Zustimmung und Ablehnung über Erfolg und Misserfolg von Politik und Medien? Top-down-M odell Für die Gültigkeit der Annahme einer gezielten Politikvermittlung durch die Medien bis hin zur Instrumentalisierung der Medien durch die Politik wird vor allem der Fall der Vereinigten Staaten von Amerika zi­ tiert.276 Dieses Modell bezeichnete. 
Alemann als «top-down-Modell».277 Als Nachweise für diese Ansicht werden die zunehmend über Medien vermittelte Politik, die Bedeutungssteigerung - vor allem des Fernsehens - in politischen Auseinandersetzungen und Wahlen, die bewusste Insze­ nierung von politischer Scheinwirklichkeit durch Parteien und Politiker, die Schaffung von Quasi-Ereignissen, die Entwicklung «symbolischer Politik» mit daraus folgenden Personalisierungsstrategien, Gefühlskam­ pagnen und ideologischen Scheinfokussierungen, die Professionalisie- rung in den Beraterstäben der Parteien und Regierungen im PR- und Marketingbereich herangezogen sowie die Kontrolle der öffentlich­ rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten. M ediokratie-Modell Auf der anderen Seite steht das «Mediokratie-Modell».278 Dieses Modell betont den Charakter der «vierten Gewalt» der Medien, welche eine 276 Vgl. dazu Sarcinelli 1990, 1992, 1998; Donsbach 1993; Donsbach u.a. 1993; Pfetsch 1994; Pfetsch u.a. 1994. 277 v. Alemann 1997: 481 ff. 278 Donsbach 1993: 17; v. Alemann 1997: 485 ff. Über den Einfluss des Fernsehens auf Wahlen vgl. Taylor 1990 für die Vereinigten Staaten, Kepplinger 1994 für die Bundes­ republik Deutschland, Plasser u.a. 1995a für Österreich. 118
	        

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