Volltext: Das Recht auf einen ordentlichen Richter in der liechtensteinischen Verfassung

Die Garantie eines gesetzlichen Richters im Allgemeinen Das Vorbehaltprinzip und das Vorrangprinzip zusammengenom­ men sind vergleichbar mit dem im Verwaltungsrecht geltenden Gesetz- mässigkeitsprinzip, welches mit den Erfordernissen des Rechtssatzes und der Rechtsform zwei zentrale Anforderungen stellt:52 - Staatstätigkeit darf nur auf Grund und nach Massgabe von gene­ rell-abstrakten Rechtsnormen ausgeübt werden, die genügend be­ stimmt sind. - Die wichtigsten Rechtsnormen, auf denen die Verwaltungstätigkeit beruht, müssen in einem Gesetz im formellen Sinn enthalten sein.53 B. Die Rechtsprechung des Staatsgerichtshofes Gemäss der ständigen Rechtsprechung des Staatsgerichtshofes54 ist der Anspruch auf ein Verfahren vor einem gesetzlichen Richter dann als ver­ letzt anzusehen, StGH 1978/3 V:55 «wenn eine Gerichts- oder Verwaltungsbehörde eine Entscheidung in Anspruch nimmt, die ihr kompetenzmässig nicht zusteht oder umgekehrt, wenn sie eine ihr gesetzlich zuste­ hende Angelegenheit ablehnt.»56 ner, Einführung 27 ff.; 
Hoch 208 f. 
Bettermann, Gesetzesbindung 594 ff.; 
Better­ mann, Rechtsstaat 9 ff. Vgl. hierzu die Ausführungen bei 
Höfling, Grundrechts­ ordnung 83 ff. und 
Höfling, Bauelemente 343 ff. zu Grundrechtsschranken und <Grundrechtsschrankenschranken>. 52 Kley 174. Vgl. auch 
Häfelin/Müller 68 ff. 53 S. zum Gesetzmässigkeitsprinzip insbesondere 
Kley 174 ff. und 
Häfelin/Müller 68 ff. mit jeweils weiteren Hinweisen. 54 Zur Praxis des schweizerischen Bundesgerichts s. statt vieler BGE 105 Ia 157 ff., 161; BGE 105 Ia 172 ff. 55 Entscheidung des StGH vom 24. April 1980 (V) (LES 1980 28 ff., «Nichtausschöp­ fung II»). 56 StGH 1978/3 V (LES 1980 31, «Nichtausschöpfung II»), Ferner ebenso: StGH 1981/12, Urteil vom 28. August 1981 (LES 1982 126) unter Verweis auf die ständige Rechtsprechung des österreichischen Verfassungsgerichtshofes zu Art. 83 BV-G; StGH 1989/14, Urteil vom 31. Mai 1990 (LES 1992 3, «Alp Turna»), S. ferner: StGH 1981/12, Urteil vom 28. August 1981 (LES 1982 125 f.); StGH 1988/23 und 24, Urteil vom 2. November 1989 (LES 1990 52 und 55); StGH 1992/2, Urteil vom 17. November 1992 (n.p.). Vgl. 
Höfling, Grundrechtsordnung 230; 
Kieber, Praxis 125; 
Brandstätter 78 f.; Kölz 2 RZ 1; schliesslich auch BGE 23 I 537; BGE 33 I 314; BGE 41 1195; BGE 50 I 51; BGE 89 I 68. 72
	        

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