Volltext: Das Recht auf einen ordentlichen Richter in der liechtensteinischen Verfassung

Vorbehaltprinzip Abs. 1 lit. a StGHG).63 Diese Aufgabe des Staatsgerichtshofes ist eine vorrangige, wie insbesondere aus der Reihenfolge der Taxation der Aufzählung im Art. 104 LV hervorgeht.64 - zur Prüfung der Verfassungsmässigkeit der Gesetze und der Ver­ fassungsmässigkeit (Art. 24 ff. StGHG) oder Gesetzmässigkeit der Regierungsverordnungen. In diesen Angelegenheiten urteilt der Staatsgerichtshof nicht abändernd oder ergänzend, sondern kassa­ torisch (Art. 104 Abs. 2 LV)65 
und entweder auf Antrag oder von Amtes wegen.66 Autonomie kommt sie auch einer Gemeinde zu, sofern sie in verfassungsrechtlich gewollten und geschützten Selbstverwaltungsrechten getroffen ist: StGH 1984/14, Urteil vom 28. Mai 1986 (LES 1987 36 ff., 38 f.). Hierzu 
Neil 217 f. Dagegen kommt sie in der Regel nicht einer Unterbehörde gegen Entscheidungen der oberen Instanz zu: StGH 1989/7, Urteil vom 3. November 1989 (LES 1990 55 ff.). Zur Erschöpfung des Instanzenzuges s. statt vieler StGH 1978/1, Entscheidung vom 12. Juni 1978 (LES 1980 25 f., 25); StGH 1978/1 V, Entscheidung vom 15. Februar 1979 (LES 1980 26 ff., 26); StGH 1981/15, Beschluss vom 9. Dezember 1981 (LES 1982 169 f.). 63 Zu Letzterem etwa StGH 1968/2, Entscheidung vom 12. Juni 1968 (ELG 1967-1972 236 ff., 238). M Vgl. 
Kühne, StGH 141. 65 Kassierende Entscheide sind unter Angabe der jeweiligen Bestimmung(en) im Lan­ desgesetzblatt kundzumachen. Näheres hierzu: 
Schurti 393 f. und 
Waschkuhn Justiz 44. Zur Kassation: 
Adamovich 139; StGH 1966/14, Entscheidung vom 26. Juni 1967 (ELG 1967-1972 215 ff., 217); StGH 1993/6, Urteil vom 23. November 1993 (LES 1994 41 ff.); StGH 1993/15, Urteil vom 16. Dezember 1993 (LES 1994 52 ff.). 66 Zum Staatsgerichtshof als Normenkontrollgerichtshof etwa 
Brandstätter 89 ff. Eine Kassation findet statt: - im Falle der konkreten (anlässlich eines konkreten Verfahrens durchzuführenden) Normenkontrolle von Amtes wegen oder auf Antrag einer Partei, wenn der Staats­ gerichtshof die betr. Bestimmung unmittelbar oder mittelbar anzuwenden hat (Art. 24 Abs. 3, An. 25 Abs. 1 StGHG).; - im Falle der abstrakten (verfahrensunabhängigen) Normenkontrolle hinsichtlich der Gesetzesprüfung auf Antrag der Regierung oder einer Gemeindevertretung (Art. 24 Abs. 1 und 2 StGHG), hinsichtlich der Verordnungsprüfung a) auf Antrag einer Gerichts- oder Gemeindebehörde, wenn diese die betr. Bestimmung in einem kon­ kreten Falle (Art. 25 Abs. 2 StGHG) unmittelbar oder mittelbar anzuwenden haben. Allerdings sieht hier Art. 28 StGHG (verfassungsrechtlich bedenklich, 
Waschkuhn Justiz 43) vor, dass die Gerichte die Verfassungs- und Gesetzmässigkeit von Verord­ nungen (bei Anlass ihrer Anwendung) selbst prüfen können; oder b) auf Antrag von 100 Stimmfähigen innerhalb einer Frist von einem Monat seit Publikation der Ver­ ordnung im Landesgesetzblatt, und zwar ohne ein besonderes Interesse nachweisen zu müssen (Art. 26 StGHG). Letzteres Verordnungsanfechtungsrecht der Stimmbür­ ger bezeichnet 
Brandstätter 102 als Kollektivpopularklage. Betr. Kassation s. StGH 1963/3, Entscheidung vom 17. Oktober 1963 (ELG 1962-1966 209 ff.); StGH 1968/2, Entscheidung vom 12. Juni 1968 (ELG 1967-1972 236 ff., 238); StGH 1980/7, Entscheidung vom 10. November 1980 (LES 1982 1 ff.); StGH 1981/5, Urteil vom 14. April 1981 (LES 1982 57 ff.); StGH 1981/17, Beschluss vom 10. Februar 1982 (LES 1983 3 f.); StGH 1981/18, Beschluss vom 10. Februar 151
	        

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