Volltext: Liechtenstein im Europäischen Wirtschaftsraum

Konsequenzen der EWR-Mitgliedschaft für die Wirtschaft ohne Auswirkungen auf den Finanzplatz Liechtenstein bleiben. Gerade mit Bezug auf die besondere Gesellschaftssteuer merkt 
Heeb an: «Die Einnahmen aus der besonderen Gesellschaftssteuer hängen somit nicht nur von der Qualität der Leistungen der verschiedenen Treuhand­ unternehmen und Banken sowie dem entgegengebrachten Vertrauen der Kunden ab, sondern im besonderen Masse auch von der fiskalischen Belastung und dem gesamten Rechts- und Informationsschutz für die treuhänderisch verwalteten Gelder und Vermögenswerte.»21 Im Hinblick auf diese Unsicherheitsfaktoren scheint deshalb eine Diver­ sifizierung des Finanzplatzes unerlässlich. Liechtenstein hat daher ver­ schiedene Gesetzesinitiativen ergriffen, um insbesondere den Invest­ ment- und Versicherungsmarkt zu erschliessen. 1.3 Aussenhandel Die liechtensteinischen Industrieexporte (siehe Abbildung 1) sind nach Angaben der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer22 seit 1994 jährlich durchschnittlich um 8.5 % gewachsen (siehe Abbildung 2). Annähernd die Hälfte der Exporte wurde 1998 in den EWR ausgeführt, ca. 13 % in die Schweiz. Die drei umsatzstärksten Abnehmerländer wa­ ren auch 1998 Deutschland, die USA und die Schweiz.23 Auf der Basis der Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt und den Ex­ port von 1988 (letztmalige Schätzung des Bruttoinlandsprodukts) lässt sich eine Exportquote von etwas über 100 % errechnen. Unter der An­ nahme, dass das Bruttoinlandsprodukt seit 1988 jährlich durchschnitt­ lich um 3 % gewachsen ist, ergibt sich für 1997 gar eine Exportquote von über 150 %. Die Exportquote der Schweiz betrug 1997 zum Ver­ gleich ca. 30 %.24 Liechtenstein ist damit selbst für einen Kleinstaat überdurchschnittlich exportabhängig und folglich besonders stark auf offene Märkte angewiesen. 21 Heeb 1998, S. 113. 22 Die Angaben der LIHK sind aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden nicht mit denen der Eidgenössischen Zollverwaltung zu vergleichen. 23 Alle Angaben: 
LIHK, Jahresbericht 1998, S. 5. 24 UN-ECE, Trends in Europe and America: Switzerland, http://www.unicc.org/unece/stats/trend/che.htm. 92
	        

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