Volltext: Liechtenstein im Europäischen Wirtschaftsraum

Regionalisierungstendenzen in der Weltwirtschaft Regionalisierung in den 1990er Jahren ist nach 
Frankel und 
Wei vor allem durch drei Merkmale gekennzeichnet:16 1. Praktisch jeder Staat der Welt gehört mindestens einem regionalen Abkommen an. 2. Die meisten Handelsblöcke entstehen zwischen Nachbarstaaten. 3. Regionale Abkommen entwickelten sich in verschiedenen Teilen der Welt gleichzeitig. So verschiedenartig die regionalen Wirtschaftsräume auch sind, weisen sie oft dennoch gemeinsame Charakteristiken auf.17 Erstens schliessen sich üblicherweise ein oder mehrere kleine Staaten mit einem grossen Partner zusammen. Beispielsweise sind neue EU-Mitgliedstaaten relativ klein im Verhältnis zur EU. Das gleiche gilt für die EFTA/EWR-Staa- ten und die Europäische Union. Zweitens wird mit einem regionalen Abkommen nicht ausschliesslich die Beseitigung von Handelsbarrieren bezweckt. Meistens beinhalten diese Abkommen Elemente sogenannter «tieferer Integration» 
(«deep integration»), wie z.B. die Harmonisierung technischer Normen, gleiche Wettbewerbsregeln, die Vergemeinschaf­ tung bestimmter Politiken, die Personenfreizügigkeit. Solche Elemente führen oft zu einer Modifikation der Rechtslage, der Institutionen und der Politiken in den teilnehmenden Ländern.18 Drittens wird durch neue Abkommen in der Regel kein dramatischer zusätzlicher Handels­ schub ausgelöst, und viertens sind es häufig die kleinen Staaten, die Konzessionen gegenüber ihren grösseren Vertragspartnern machen müssen. 
Hindley und 
Messerlin argumentieren z.B. in Bezug auf das EWR-Abkommen, dass die EFTA-Staaten einen hohen Preis für den Abschluss des Abkommens gezahlt haben. «The Agreement requires EFTA countries to accept without modifi- cation a large body of existing Community legislation ... relating to the single market. More striking, EFTA countries must in practice accept relevant future EC legislation, even though they will have no control over its drafting or its acceptance by the EC.»19 16 Ibid. » Ethier 1998. 18 Baldwin 1995a, S. 26. 19 Hindley/Messerlin 1993, S. 361f. 29
	        

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