Volltext: Liechtenstein im Europäischen Wirtschaftsraum

B. «Kleine» Volkswirtschaften und die Regionalisierung der Weltwirtschaft 1. Regionalisierungstendenzen in der Weltwirtschaft Seit den 1980er Jahren ist (wieder) ein verstärkter Trend zur Regionali­ sierung erkennbar.1 Regionalisierung im wirtschaftlichen Sinne ist die Ausbreitung oder Verstärkung regionaler, grenzüberschreitender Märkte.2 Der EWR ist z.B. eine regionale Ausbreitung des EU-Binnen­ marktes. Für 
Wyatt-Walter ist ökonomische Regionalisierung «the de- sign and implementation of a set of preferential policies within a regio­ nal grouping of countries aimed at the encouragement of the exchange of goods and/or factors between members of the group».3 
Ohmae sieht die Entstehung sogenannter «Regionalstaaten», die auch innerhalb von Nationalgrenzen liegen können.4 Er definiert den «Regionalstaat» als «ein Gebiet ..., das sich um ein regionales Wirtschaftszentrum mit einer Bevölkerung von ca. 3 bis ca. 20 Millionen gebildet hat».5 Dieser Trend der Regionalisierung verläuft im Gleichschritt mit einem anderen Trend - dem Trend zur Globalisierung. Globalisierung wird im Allgemeinen als «dynamisch wachsende Verflechtung der Welt­ wirtschaft»6 verstanden, wobei dies ein eher stetiger Prozess ist, der einen ständigen Strukturwandel in der Wirtschaft erfordert.7 1 Bereits in den 1960er Jahren war ein verstärkter Trend zur Regionalisierung zu erken­ nen. Diese «erste» Regionalisierungswelle nach dem Zweiten Weltkrieg wird allerdings in der Literatur als gescheitert bezeichnet 
(Bhagwati 1993, S. 28f.). 2 Thierstein/Langenegger 1994, S. 505. 3 Wyatt-Walter 1997, S. 78. 4 Ohmae (1996, S. 116f.) führt eine Reihe von Regionen an, z.B. Norditalien, Baden-Würt- temberg, Hongkong/Südchina, die japanische Region Shutoken (Tokio und drei be­ nachbarte Präfekturen). 5 Ohmae 1996, S. 207. ' Rode 1999, S. 1. 7 Trabold 1997. 27
	        

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