Konsequenzen der EWR-Mitgliedschaft für die Wirtschaft Der Bereich Telekommunikationsanlagen, d.h. der Betrieb und die Wartung der Anlagen, wird durch die Lie-Telecom AG, eine Tochter gesellschaft der Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW), gewährleistet. Die Telekommunikationsdienste schliesslich wurden in einem ersten Schritt zwischen der Telecom FL AG154, welche die Inlandtelefonie be treibt, und der Sunrise Communications AG155, welche für die Aus- landstelefonie verantwortlich ist156, aufgeteilt. Die weiteren Liberalisierungsschritte sahen vor, den internationalen Telekommunikationsmarkt am 1.10.1999 und die Mobiltelefonie am 1.1.2000 zu öffnen. Ab Anfang 2000 dürften mindestens fünf neue An bieter auf dem liechtensteinischen Telekommunikationsmarkt im Be reich internationale Telefonie und maximal vier Betreiber im Bereich Mobiltelefonie präsent sein.157 Zudem wird erwartet, dass sich für Liechtenstein ein besonders interessantes Marktsegment bei den Multi media- und Mehrwertdiensten bietet.158 Für diese Dienste ist es uner heblich, von welchem Standort aus sie erbracht werden.159 Mit der Etablierung eines liechtensteinischen Telekommunikations marktes «sollen nicht nur die europäischen Richtlinien zur Telekommu nikationsregulierung umgesetzt werden, sondern zugleich auch die Grundlagen dafür geschaffen werden, die Telekommunikation als einen wichtigen neuen Pfeiler der liechtensteinischen Volkswirtschaft zu ent wickeln. Ziel ist es, Liechtenstein innerhalb des EWR als Standort für solche Telekommunikationsdienste zu etablieren, die nicht nur auf den lokalen Markt des Fürstentums, sondern auf einen grösseren Markt innerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes und der Schweiz ab zielen».160 15,1 100-prozentige Tochtergesellschaft der Swisscom. 155 Gemeinschaftsunternehmen der British Telecom, Tele Danmark, der UBS, Migros und der Schweizerischen Bundesbahn. 156 Die Sunrise AG hat im Juni 1999 ihre Konzession für die Grundversorgung in der in ternationalen Telefonie zum 1.10.1999 zurückgegeben
(Liechtensteiner Vaterland, 2.6.1999, S. 1). Die Grundversorgung wird dann durch die LTN Liechtenstein TeleNet AG übernommen. 157 Liechtensteiner Vaterland, 2.6.1999, S. 4;
Liechtensteiner Vaterland, 18.6.1999, S. 3. 158 Dietrich et al. 1999, S. 137; Interview mit Regierungschef
Mario Frick im
Liechtenstei ner Vaterland (10.4.1999, S. 3). 159 «Durch die universale Verknüpfbarkeit von Datennetzen mit Hilfe der Digitaltechnik ist es beispielsweise für Telekommunikationsdienste praktisch unerheblich, von wel chem Standort aus die Dienstleistungen erbracht werden bzw. wo sich der Server befin det, von dem aus eine bestimmte Leistung angeboten wird.»
(Dietrich etal. 1999, S. 135) 160 Dietrich et al. 1999, S. 134. 140