Volltext: Liechtenstein im Europäischen Wirtschaftsraum

Problemstellung, Zielsetzung und Struktur der Studie regionaler Natur wie die Europäische Union bzw. der Europäische Wirtschaftsraum oder globaler Natur wie die Welthandelsorganisation (WTO), als über die Verteidigung der staatlichen Autonomie in allen Politikbereichen.5 Das heisst jedoch nicht, dass staatliche Autonomie gänzlich preisgegeben wird oder der Staat als solcher seinen Sinn verlo­ ren hat.6 
Link beschreibt den Staat folglich als «strategische Entschei­ dungsinstanz, auch bei der Entscheidung darüber, mit welchen Staaten und Organisationen zusammengearbeitet wird und mit welchem In­ halt».7 Der vermeintliche Preis der Integration - die Abgabe von natio­ naler Souveränität - wird durch das Erwerben der «Stimmberechtigung» («voice opportunities») bzw. «Entscheidungbefugnis» (politischer Ge­ winn) innerhalb bestehender Institutionen oder/und durch gleichbe­ rechtigten Zugang (wirtschaftlicher Gewinn) zu einem grösseren Markt kompensiert. Die Tendenz zu vermehrtem ökonomischen Regionalismus8 basiert auf der Regionalisierung von Handel, Investitionen und Produktion. Die wirtschaftliche Integration fällt naturgemäss leichter als die politische oder als die sicherheits- und verteidigungspolitische Integration, da es in letzterem Fall zu einem offensichtlicheren nationalen Souveränitätsver­ lust kommt. Die Europäischen Gemeinschaften (EG)9 spielten vor allem in Bezug auf die wirtschaftliche Integration die Rolle des Wegbereiters. Alle Integrationsschritte in Europa beruhen auf den Verträgen von Rom, mit denen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) am 25.3.1957 begründet wurde.10 Am Beispiel der EU zeigt sich aber auch sehr deutlich, dass differierende nationale Interessen und Prioritäten eine umfangreiche aussen- und sicherheitspolitische Integration zu verhin­ dern vermögen. Die durch den Maastricht-Vertrag etablierte Gemein­ same Aussen- und Sicherheitspolitik (GASP)11 der EU ist weitgehend als 5 Bruba/Gey-Ritter 1998, S. 187. 6 Bernauer 1999; 
Grande 1999; 
Moravcsik 1997; 
Zürn 1998. 7 Vgl. 
Link 1997, S. 270. 8 Aus der Fülle der Regionalismus-Literatur seien an dieser Stelle nur einige Werke er­ wähnt: 
Anderson!Blackhurst (Hrsg.) 1993; 
Coleman/Underhill (Hrsg.) 1998; 
De Melo/Panagariya (Hrsg.) 1993; 
Ethier 1998; 
Fawcett/Hurrell (Hrsg.) 1997; 
Frankel (Hrsg.) 1998; 
Lawrence 1996; 
Mansfield/Milner (Hrsg.) 1997. ' Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM). 10 Gleichzeitig wurde die Europäischen Atomgemeinschaft (EAG, EURATOM) gegrün­ det. Die Römischen Verträge traten am 1.1.1958 in Kraft. 11 Titel V, Artikel J Europäischer Unionsvertrag (EUV). 12
	        

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