VORWORT
Etwa gleichzeitig mit dem Alphotel Gaflei wurde anfangs
der 60er Jahre der Riethof erbaut. Wie das Alphotel Gaflei
hat auch der Riethof der Gemeinde in den vergangenen
lahren viel Kopfzerbrechen bereitet. Noch 1994 hatte der
Gemeinderat einen Kredit von CHF 1.8 Mio. für eine
Gesamtsanierung des Riethofs abgelehnt, nachdem die
Regierung einen entsprechenden Subventionsantrag ab-
schlägig behandelt hatte.
Der Gemeinderat fand sich 1995 vor folgender Ausgangslage:
Der Rinderstall erfüllte nicht mehr die Bestimmungen des
Tierschutzgesetzes, der Schweinestall war abbruchwürdig,
die Jauchegrube zeigte sich wegen Bodenabsenkungen in
ainem äusserst bedenklichen Zustand und natürlich waren
die Betriebsabläufe aufgrund der Strukturen anfangs der
50er Jahre nicht mehr den neuesten Kenntnissen entspre-
chend. Es stellte sich die Frage nach der Zukunft des Riethofs
und der Bewirtschaftung des Vaduzer Rieds generell.
Das Referat für Land- und Forstwirtschaft wurde daher be-
auftragt Abklärungen für einen Stallneubau zu treffen. Zu
diesem Zweck wurde später eine spezielle Baukommission
«Stallneubau Riethof» eingesetzt.
Nach und nach entwickelte sich aus dem Stallneubau eine
Gesamtsanierung bzw. eine vollständige Erneuerung der
ganzen Anlage. Im einzelnen können folgende wesentliche
Beschlüsse des Gemeinderates erwähnt werden,
JOV. 1995: Der Antrag des Referates für Land-
und Forstwirtschaft für den Stallneubau in Höhe von
1.188 Mio. wird verschoben, bis weitere Abklärungen
vorliegen. Das Projekt wird jedoch im Budget vorge
sehen.
(eB. 1996: Der Gemeinderat genehmigt das
Vorprojekt des Landwirtschftlichen Bau- und Archi-
tekturbüros des Schweiz. Bauernverbandes, LBA, St.
Sallen für den Stallneubau und spricht den Kredit
von 1.188 Mio.
Nal 1996: Die Regierung sichert auf der Basis
der Kosten von CHF 1.188 Mio. eine auf 70% reduzier-
te Subvention auf max. 65 Grossvieheinheiten zu. Als
Auflage wird gemacht, dass die Gemeinde die sich
gemäss Wirtschaftlichkeitsrechnung ergebenden
ıasten trägt und das finanzielle Risiko übernimmt.
mal 1996: Es wird eine spezielle Baukom-
mission «Stallneubau Riethof» bestellt.
aUS. 1996: Der Gemeinderat genehmigt einen
Baukredit von 65’000.- für den Anbau eines
£lektroverteilraumes.
zept. 1996: Der Baukredit für den Stallneubau
wird auf 1.515 Mio, erhöht.
sept. 1996: Es wird der Beschluss gefasst, das
Werkstattgebäude abzubrechen.
kt. 1996: Der Gemeinderat beschliesst die
Pen auf biologischen Landbau.
©eB. 1997: Auf Antrag der Baukommission
«Stallneubau Riethof» wird der Bau einer Biogas-
ınlage beschlossen und der Kredit von CHF 620’000.-
genehmigt.
UNI 1997: Der Gemeinderat beschliesst auf
Antrag der Baukommission «Stallneubau Riethof»
für die weiteren baulichen Sanierungsmassnahmen
einen zusätzlichen Verpflichtungskredit von CHF
3.704 Mio. Dieser setzt sich wie folgt zusammen:
on
3
a) für Tierhaltung und Futterkonservierung
CHF 75000.
b) Abbruch Jauchegrube, Mistplatte, Remise, Schwei-
nestall ; CHF 215000.
c) Abbruch alter Rindviehstall und Neubau Remise
CHF 3835’000.-
d) Abbruch und Neubau Wohnhaus Verwalterfamilie
und Angestellte CHF 1’788’000.-
e) Neubau Wirtschaftsgebäude: Garage, Verkaufs- u.
Kühlraum, Lager CHF 471000.
:) Umgebungs- und Hofgestaltung CHF 320’000.
Ausserdem wird auf Antrag der Baukommission «Stallneu-
bau Riethof» dieselbe auf «Baukommission Riethof» umbe-
nannt, nachdem zum ursprünglichen Projekt Stallneubau
neben der Biogasanlage weitere Projekte dazugekommen
sind.
Nenn wir heute den Tag der offenen Tür begehen, erstrahlt
ler Riethof in neuem Glanz. Alle Gebäude sind neu erstellt
und die Zufahrt und Umgebung angepasst worden. Die Bau
kosten von rund CHF 6 Mio. - abzüglich der Subventionen des
Landes in Höhe von ca. CHF 0.5 Mio.- zuzüglich der Kosten für
die neue Zufahrtsstrasse in Höhe von ca. CHF 0.4 Mio. ermög-
lichen einen optimalen Betriebsablauf, basierend auf einer
biologischen Bewirtschaftung. Der Riethof kann ohne Zweifel
als Vorzeigeobjekt bezeichnet werden, in welchem modernste
Erkenntnisse in der Landwirtschaft umgesetzt wurden.
Nicht immer waren wir uns im Gemeinderat einig über das
Vorgehen und die gefassten Beschlüsse. Das Thema Riethof
hat die Gemüter in den vergangenen vier Jahren bewegt, wie
wohl kein anderes Projekt. Möge die Mehrheit im
Gemeinderat - zu welcher unter anderen auch ich mich bei
mehreren Beschlüssen nicht zählen kann - Recht bekommen
und der umfangreiche Ausbau des Riethofs sich zu. einer
zuten und zukunftsträchtigen Sache für die Gemeinde Vaduz
entwickeln.
Der Tag der offenen Tür soll in einem würdigen Rahmen für
die ganze Bevölkerung mit verschiedenen Attraktionen
begangen werden. Mit dem Einbezug des Pfarreitages und
zahlreicher Ortsvereine ist dies sicherlich gewährleistet.
ıch wünsche dem Riethof eine gute Zukunft und danke alten
am Projekt Beteiligten für ihren grossen Einsatz. Ich danke
dem Vorsitzenden der speziellen Baukommission, Vize-
bürgermeister Ewald Ospelt, und allen Mitgliedern der
«Baukommission Riethof» sowie den Architekten, den
Fachplanern und den beauftragten Unternehmern für die
gute Ausführung ihrer Aufträge. Mein Dank gilt meinen
Mitarbeitern Harald Gassner, Martin Laukas und Helmuth
Haas von der Gemeindebauverwaltung, welche ihre nicht
immer leichte Aufgabe hervorragend gelöst haben. Ein
besonderer Dank gebührt unserem umsichtigen und fach-
lich bestens ausgewiesenen Verwalterehepaar Christian
und Rosina Schenk, die während der Bauzeit viele Unan-
nehmlichkeiten in Kauf nehmen mussten, bis sie mit dem
heutigen Tag wieder ungestört - jedoch in einer nach
modernsten Konzepten ausgestalteten Betriebsanlage
‚hrer Arbeit nachgehen können. Sie sind Garanten dafür,
dass der Riethof auch in Zukunft bestens geführt und alle
Möglichkeiten einer weitgehenden Öffnung für die
Bevölkerung sowie der Vermarktung ausgeschöpft werden
Lic. oec. Karlheinz Ospelt, Bürgermeister