Grundzüge einer Theorie öffentlicher Aufgabenwahrnehmung 2.3.2 Aufgabenpriorität, Aufgabenmodus und Ausgabenintensität Für die Interpretation der eben aufgestellten Haupthypothesen sind die Begriffe Aufgabenpriorität, Aufgabenmodus und Ausgabenintensität von erkenntnisleitender Bedeutung. Diese Begriffe sprechen
unter schiedliche Ebenen der Aufgabenerfüllung an. - Die
Aufgabenpriorität steuert den Umfang und die Struktur der Auf gaben und gibt Antwort auf die Frage:
Welche staatlichen Aufgaben sollen wahrgenommen werden? - Davon muss der
Aufgabenmodus unterschieden werden, bei welchem die Art und Weise der Aufgabenerfüllung im Vordergrund stehen. Die entsprechende Frage lautet:
Welche Organisation erfüllt auf wel che Art und Weise eine staatliche Aufgabef Überdies ist dabei sehr klar zwischen Bereitstellung beziehungs weise Gewährleistung, Sicherstellung der Benützung, Wahrnehmung und Erfüllung als synonymen Uberbegriffen des Aufgabenmodus und der eigentlichen Produktion sowie der Finanzierung einer Auf gabe zu unterscheiden. Wie bereits beim
Outsourcing (Punkt 2.2.3) erwähnt, kommen hier als Produzenten neben dem Land, den Gemeinden und Gemeinde verbänden auch private Haushalte und Unternehmen, private Orga nisationen und das Ausland für die
Leistungserstellung in Frage. Bei der öffentlichen Hand verbleibt dann häufig die Funktion der Ge währleistung,
Bereitstellung, Sicherstellung der Benützung und ähn liches mehr. Die
Finanzierung kann über den öffentlichen Haushalt laufen oder direkt zwischen Nachfragern und Anbietern abgerechnet werden. - Die
Ausgabenintensität ist eine
Folge von Aufgabenpriorität und -modus. Die Fragestellung dabei lautet:
Wieviel Ausgaben sind mit der Art und Weise der Erfüllung der betreffenden Aufgabe verbunden? 2.3.3 Anmerkungen zu den Haupthypothesen In Haupthypothese 1 (Hl) wird ausgesagt, dass die betreffende Aufgabe von unverzichtbarer Bedeutung für Liechtenstein sei (Priorität). Dar über hinaus sollte sie auch selbst produziert werden (Modus). Weiters 74