Volltext: Öffentliche Aufgabenerfüllung im Kleinstaat

Vorwort Die rasche demographische, gesellschaftliche, politische, technologische und auch ökonomische Entwicklung verursacht in bestimmten Aufga­ benbereichen der öffentlichen Hand Komplexitätssprünge. Diese über­ fordern traditionelle Aufgabenerfüllungsformen in Nationalstaaten. Während die Arbeitsteilung im privatwirtschaftlichen Bereich zwischen Staaten seit David Ricardo als wohlstandserhöhend verstanden wird, fürchten die Nationalstaaten bei einer Arbeitsteilung bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben noch immer vor allem Souveränitätsverluste. In dieser Situation kommt der Aufgabenerfüllung von Kleinstaaten möglicherweise die interessante Pionierrolle zu, Chancen des Wohl­ standsgewinnes einer Aufgabenteilung mit dem Ausland erkennen zu helfen. Es stellt sich eine Reihe interessanter Forschungsfragen: Ist der Kleinstaat ein "Trittbrettfahrer" bei seinen Nachbarn? Welche öffent­ lichen Aufgaben erfüllt der Kleinstaat mit welchen Zielen in jedem Fall selbst? Unterscheidet sich die Aufgabenteilung zwischen dem Land und den Gemeinden in Kleinstaaten von jener grösserer Staaten? Welche Rolle spielt eine abgeschwächte Budgetrestriktion im politischen Pro- zess eines Kleinstaates? Gibt es im öffentlichen Haushalt nur grössenbe- dingte Nachteile oder auch Verwaltungsersparnisse? Was können grös­ sere Staaten für die Aufgabenerfüllung vom Kleinstaat lernen? Kann aus dem Studium von Kleinstaaten ein Beitrag für die finanzwissenschaft­ liche Theoriebildung im Bereich der staatlichen Aufgabenerfüllung er­ wartet werden? Die ökonomische Theorie nimmt bisher kaum explizit und geschlos­ sen Bezug auf die Staatengrösse bei der öffentlichen Aufgabenerfüllung. Deshalb werden in der Studie verschiedene ökonomische Theorierich­ tungen herangezogen, um theoriegestützt Hypothesen zu den Aufga­ ben- und Ausgabenschwerpunkten des Kleinstaates Liechtenstein abzu­ leiten. Diese Hypothesen werden empirischen Tests unterzogen: Zum 5
	        

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