Volltext: Öffentliche Aufgabenerfüllung im Kleinstaat

Zusammenfassende Einschätzung ten wird250, und dem Technikum Vorarlberg in Dornbirn stehen ein­ schlägige Ausbildungsgänge zur Verfügung.251 Fachkräfte werden (auf einem anderen Ausbildungsniveau) auch durch das duale Ausbildungssystem (Lehre im Unternehmen und Berufsschule) der privaten Wirtschaft zugeführt. Die jährlichen Rechenschaftsberichte zeigen, dass im Land doppelt so viele Lehrstellen angeboten werden als mit Liechtensteinern besetzt werden können.252 Arbeitsvermittlungs­ probleme treten am ehesten nach abgeschlossener Lehre auf, wenn der Lehrbetrieb die Lehrlinge nicht übernehmen kann oder will.253 4.5.5 Zusammenfassende Einschätzung Das Bildungswesen eines Landes sollte sowohl effizient ausgestaltet sein als auch einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit liefern. Die Ergebnisse (1) bis (6) beziehen sich auf das Effizienzziel, (7) und (8) auf die Vertei­ lungsgerechtigkeit. Die Einschätzung der Effizienz eines Bildungssystems ist recht pro­ blematisch. Daher seien lediglich einige vorsichtige Anmerkungen ange­ bracht: 1) Die individuelle Wahlentscheidung wird im Primär- und Sekundar- schulwesen durch staatliche Regulierungen stark eingeschränkt. Die Schulpflicht und das Angebot an Schulen geben den Rahmen vor.254 Trotzdem setzen bereits in Sekundarstufe I die Eltern (Schüler) ihre Vorstellungen gegenüber der Bildungsplanung durch. Bezüglich wei­ terführender und universitärer Bildung besteht eine durch internatio­ nale Abkommen abgesicherte grosse Wahlfreiheit. 250 Interview mit NTB-Direktor Braun im LVB vom 15. März 1997. 251 Die Erfahrungen aus OECD-Staaten weisen darauf hin, dass für Fachhochschulabsol­ venten "[...] ähnlich gute oder sogar bessere Anstellungsmöglichkeiten als für Gradu­ ierte von Universitäten (jedenfalls im Ingenieurwesen und in betriebswirtschaftlichen Fächern) bestehen. Häufig gehen diese guten Beschäftigungschancen allerdings mit ei­ nem geringerein Anfangsgehalt und einer niedrigeren Einstiegsebene der Berufsanfän­ ger einher." (Geliert 1992, S. 23) 252 Von den 860 Lehrverhältnissen im Jahr 1995 sind 443 liechtensteinische Staatsbürger. Die restlichen Lehrlinge besitzen vor allem Schweizer (249), österreichische (46) und italienische (44) Pässe. 253 Die Regierung hat 1993 die Aktion Berufspraktika für stellenlose Lehrabgänger gestar­ tet (Rechenschaftsbericht 1993, S. 118). 254 Der eingeschränkten Wahlfreiheit steht die Milderung der Informationsasymmetrie, unter der die Eltern (Schüler) sonst entscheiden müssten, gegenüber. 319
	        

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