Volltext: Öffentliche Aufgabenerfüllung im Kleinstaat

Abstimmung von Bildungs- und Beschäftigungssystem durch eine (selbstgewählte) vergleichsweise ungünstige regionale und strukturelle Differenzierung im primären und sekundären Bildungswe­ sen und durch die im internationalen Vergleich (im nationalen Vergleich nicht unbedingt) hohen Besoldungskosten bedingt sein. 4.5.4 Zur Abstimmung von Bildungs- und Beschäftigungssystem Die europäischen Volkswirtschaften befinden sich in einem rapiden Strukturwandel. Der zunehmende Wettbewerbsdruck führt zu intensiv geführten Diskussionen, wie denn der heimische Wirtschaftsstandort gegenüber konkurrierenden attraktiver gemacht werden könnte. Wenn in solchen Diskussionen auf das Bildungssystem Bezug genommen wird, so lautet der zentrale Begriff Qualifikation. Qualifikation darf dabei nicht mit formalen Bildungsabschlüssen ver­ wechselt werden: Die international vergleichende Bildungsforschung kommt etwa zu dem Schluss, dass die Beschäftigung von Hochschul­ absolventen keinen (antezedenten) Kausalfaktor für wirtschaftlichen Wohlstand darstellt (Schneeberger 1993, S. 176). Gerade die deutschspra­ chigen Staaten verfügen über eine vergleichsweise geringe Hochschul­ absolventenquote, erreichen jedoch einen hohen Anteil mittlerer Bil­ dungsabschlüsse (Matura, Fachschule, Lehre).246 Das System der dualen Lehrlingsausbildung bildet dabei noch immer die wichtigste Form der Nachwuchsrekrutierung auf Fachkräfteebene (Schneeberger 1993, S. 181). Aus der Sicht der (privaten) Wirtschaft sollte das Bildungssystem also den Unternehmen Fachkräfte mit entsprechenden Fähigkeiten und Fer­ tigkeiten zur Verfügung stellen (Arbeitskräftebedarfs-Ansatz). Die Ana­ lysen konzentrieren sich dabei besonders auf die ingenieurwissenschaft­ lichen Berufsbilder (Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen 1994, S. 101), also auf die Ausbildung von Technikern: "[...] es sind gerade die technischen Berufsbilder, die innerhalb eines Betriebes wichtige Impulse zur Innovation und Weiterentwicklung von Produkten oder Produk­ tionsprozessen liefern." (Wirtschaftsforschungsinstitut der Handels­ kammer Bozen 1997, S. 8) 246 Die (Qualität der) Bildungsabschlüsse in den angelsächsischen Staaten sind nur schwer mit den hiesigen zu vergleichen. 317
	        

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