Volltext: Öffentliche Aufgabenerfüllung im Kleinstaat

Die sozialpsychiatrische Versorgung von Liechtensteiner Bewohnern Einrichtungen sind Vertragsinstitutionen des Fürstentums Liechtenstein, die sich verpflichtet haben, Liechtensteiner Bewohner zu behandeln. Allgemeine psychiatrische Behandlung erhalten Liechtensteiner Be­ wohner vor allem in der Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers/Schweiz.154 Weiters wird in den letzten Jahren zunehmend auch das Landesnerven- krankenhaus Valduna in Rankweil/Vorarlberg frequentiert. Tabelle 4.5 (Teil 2) zeigt die Belegung der beiden Kliniken mit Liech­ tensteiner Patienten: Während in Pfäfers in den letzten Jahren im Durchschnitt etwa 45 Liechtensteiner Bewohner behandelt wurden, wird die Valduna erst Anfang der neunziger Jahre stärker in Anspruch genommen. Insgesamt (unterer Teil der Tabelle) werden jährlich etwa 65 Patienten in allgemeinpsychiatrische Behandlung aufgenommen. In Patientenjahren (also Gesamtauslastung eines Betreuungsplatzes über 365 Tage) gemessen, belegen Liechtensteiner Bewohner im Durch­ schnitt etwa elf Betreuungsplätze (siehe Büchel/Brüstle 1995, S. 6). Die Belegtage sind jeweils in der zweiten Spalte der Tabelle 4.5 (Teil 2) abgetragen. Diese haben sich in den letzten Jahren verringert. Die Ta­ gessätze geben an, was die Liechtensteiner Krankenkassen beziehungs­ weise der Staat pro Belegtag den Vertragsinstitutionen zu vergüten hat.155 Daraus ergibt sich in der letzten Zeile der Gesamtaufwand, der von Liechtensteiner Seite für die allgemeine psychiatrische Betreuung im Ausland entsteht. Der Gesamtaufwand schwankt zwischen 800 000 und 1 Mio. CHF im Jahr. Patienten mit Alkoholerkrankungen werden in das Krankenhaus Stif­ tung Maria Ebene in Frastanz/Vorarlberg eingewiesen. Für 
Drogenpati­ enten bieten sich Langzeittherapien in der Drogenstation Carina in Feldkirch/Vorarlberg und im Lärchenheim in Lutzenberg/Schweiz an. Daneben wurde vor kurzem die Kurztherapiestation für Drogenabhän­ gige in Meiningen/Vorarlberg eröffnet. Von diesen Einrichtungen kommt insbesondere dem KH Maria Ebene eine gewisse Bedeutung zu. Hier werden jährlich zwischen fünf und zehn Liechtensteiner Bewohner neu aufgenommen, die im Durch- 154 Die Kantonale Psychiatrische Klinik Wil/CH behandelt Liechtensteiner Patienten, wenn die Kapazität in Pfäfers erschöpft ist. 155 Während die Tagessätze in den Schweizer Kliniken von den liechtensteinischen Kran­ kenkassen zur Gänze übernommen werden, geschieht dies beim LNKH Rankweil lediglich zur Hälfte. Die andere Hälfte kommt aus dem Liechtensteiner Landeshaus­ halt. Vgl. Büchel/Brüstle 1995, S. 13. 255
	        

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