Volltext: Öffentliche Aufgabenerfüllung im Kleinstaat

Die sozialpsychiatrische Versorgung von Liechtensteiner Bewohnern 4.2.4.2 Komponenten der sozialpsychiatrischen Versorgung 4.2.4.2.1 Eine stilisierte Einteilung Wie kann die sozialpsychiatrische Versorgung (grob) strukturiert wer­ den? Die folgende Gliederung in Abbildung 4.7 versucht dies in stili­ sierter Form: Die Einteilungen werden aus der Sicht der Institutionen gemacht, in denen Patienten betreut werden. Hingegen wird nicht näher auf Krankheitsbilder eingegangen. Somit mögen Experten (Psychiater, Psychologen) Nachsicht walten lassen, wenn das fachliche Problem in der Folge ausgeklammert bleibt. Bei Büchel/Brüstle (1995, S. 2) findet sich die grundlegende Unter­ scheidung in Allgemeinpsychiatrie und in die Sonderprobleme Alkohol und Drogen (siehe Zeilen in Abbildung 4.7). Diese Gliederung orientiert sich offensichtlich an den Einrichtungen, die entweder auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisiert sind oder eben ein breites Spektrum ab­ decken. Eine weitere wichtige Unterscheidung betrifft die Behandlung von Akutpatienten vs. die Betreuung von Langzeitpatienten (vgl. Büchel 1991, S. 105). Bei der ersten Gruppe werden Therapien angewandt, die zu einer Verbesserung des psychischen Gesundheitszustandes führen (sollen). Bei der zweiten Gruppe wird keine Therapie mehr versucht, da diese keinen Erfolg verspricht. Die Patienten bleiben aber weiterhin in institutionalisierter Betreuung. Das zweite Einteilungskriterium bezieht sich auf die Intensität der Betreuung (Spalten in Abbildung 4.7). Die Aufnahme in eine geschlos­ sene Station stellt die intensivste Betreuungsform dar. Sie ist in Krisen­ fällen angezeigt. Wenn sich der Zustand des Patienten stabilisiert hat, wird er in eine offene Station überstellt. Idealerweise kann er nach er­ folgter Therapie aus der Klinik entlassen und ambulant nachbetreut werden. Damit wäre der "normale" Behandlungsweg eines Akut­ patienten der Allgemeinpsychiatrie nachgezeichnet (erste Zeile in Ab­ bildung 4.7). Patienten mit Alkohol- beziehungsweise Drogenproblemen mögen in Krisenfällen auch in geschlossene Stationen der Allgemeinpsychiatrie eingewiesen werden. Für diese homogenen Krankheitsbilder wurden je­ doch eigene Spezialinstitutionen aufgebaut, die entsprechende Thera­ pien (in offenen Stationen) anbieten. 253
	        

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