Volltext: Öffentliche Aufgabenerfüllung im Kleinstaat

Fallstudien zur Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben in Liechtenstein beziehungsweise 9.37 Mio. CHF, insgesamt also 13.85 Mio. CHF. Der Aufwand pro Pflegetag bewegt sich bei den Heimen um 140 CHF, die Geriatrie im KH Vaduz "produziert" hingegen mit einem Aufwand von knapp 400 CHF. Inwieweit kann der Aufwand durch Benützertaxen hereingebracht werden? In der Geriatrie laufen im Jahr 1993 gut 2 Mio. CHF an sol­ chen Abgeltungen auf. Dies entspricht einer Aufwandsdeckung von 46 Prozent. Die Heime verzeichnen 6.1 Mio. CHF an Benützertaxen. Dies entspricht einer Aufwandsdeckung von 77 Prozent. Relativ gut schnei­ den die LBZ ab, insbesondere das LBZ Eschen mit 92 Prozent. Das BWH Vaduz und das WH Resch verzeichnen demgegenüber niedrige Deckungsgrade (64 beziehungsweise 59 Prozent).137 Allein die Geriatrie des KH Vaduz sorgt im Jahr 1993 für ein 
Defizit von 2.18 Mio. CHF. Bei den Heimen belaufen sich die Defizite insge­ samt auf eine Mio. CHF. Allerdings sind die Unterschiede eklatant: Während das LBZ Eschen 1993 einen Überschuss erwirtschaftet hat, bleiben bei den übrigen Heimen beachtliche Verluste übrig. Die von HealthEcon durchgeführte Primärerhebung (S. 24 ff.) gibt weitere Aufschlüsse über die 
Performance der stationären Einrichtun­ gen in Liechtenstein. HealthEcon führte von April bis Juni 1995 eine Vollerhebung der relevanten Daten aller Langzeitpatienten durch. Da­ mit wurde auch das 1994 eröffnete Alters- und Pflegeheim Balzers in- kludiert. Dieses auf 38 Betten ausgelegte Heim konnte Mitte 1995.erst (bereits) 22 Betten füllen. Bei den erhobenen Diagnosen der Heimbe­ wohner fällt auf, dass neben acht Pflegefällen für sieben Heimbewohner die Diagnose 
Rekonvaleszenz nach Krankheiten gestellt wurde (HealthEcon, S. 28). Letzteres könnte darauf hindeuten, dass das PH Balzers Schwierigkeiten hat, die bestehenden Kapazitäten zu füllen, und damit jeden "greifbaren" Patienten aufnimmt. HealthEcon (S. 47) stellt im übrigen den Liechtensteiner Heimen in bezug auf ihre Kostenwirtschaftlichkeit überwiegend ein gutes Zeugnis aus. Mit Ausnahme des KH Vaduz kostet ein Pflegetag 140 CHF. Dieser Satz wird mit dem Anteil der Pflegepatienten gewichtet, um ihn mit 137 Die stationären Einrichtungen können noch andere Erträge lukrieren (Invalidenversi­ cherung, Hilflosenentschädigung etc.), die sich in Summe auf gut eine Mio. CHF be­ laufen. Stellt man diese Erträge dem korrigierten Aufwand gegenüber, so erhält man die Defizite der einzelnen Einrichtungen. 234
	        

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