Volltext: Öffentliche Aufgabenerfüllung im Kleinstaat

Einleitung treuung, Pflege) als optimal eingestuft werden? Welche Fehlanreize ent­ stehen aus den institutionellen Regelungen? Welche Reformvorschläge lassen sich aus der Analyse ableiten? Im abschliessenden 
Kapitel 5 stehen 
Ergebnisse, Schlussfolgerungen und 
Empfehlungen im Vordergrund. Neben den 
Erkenntnisinteressen wird nochmals die Methode reflektiert (Abschnitt 5.1). Die 
Ergebnisse der Studie werden anhand von vier Haupthypothesen dargestellt (Ab­ schnitt 5.2). Es folgen 
Gestaltungsempfehlungen für die Liechtenstein­ interne Aufgabenerfüllung (Abschnitt 5.3). Darüber hinaus wird auch ein 
Beitrag zur Verbesserung der Theorie öffentlicher Aufgabenwahr­ nehmung im Kleinstaat geleistet (Abschnitt 5.4). 1.2 Begriff Kleinstaat Seit Jahren ist weltweit ein Trend zu Kleinstaaten festzustellen. Gab es 1914 noch 62 unabhängige Staaten auf der Erde und 1946 deren 74, so wuchs ihre Zahl bis zum Jahr 1997 auf 193 Staaten. Die Durchschnitts- grösse der Staaten hat von 32 Mio. Einwohnern (1946) auf 29 Millionen (1997) abgenommen. Insgesamt 87 Staaten haben eine Grösse von weni­ ger als 5 Mio. Einwohner, 58 Staaten eine solche von weniger als 2.5 Mio. Einwohner und 
35 Staaten weniger als 0.5 Mio. Einwohner5. Dar­ unter befindet sich auch unser Untersuchungsgegenstand, das Fürsten­ tum Liechtenstein. Bei einem Symposium des Liechtenstein-Instituts im Jahre 1991 (Waschkuhn [Hrsg.] 1993) unternahmen verschiedene Teilnehmer den Versuch, Kleinstaaten zu typologisieren. Um grundsätzlich von einem eigenen Staat sprechen zu können, ist zunächst die internationale Aner­ kennung von Souveränität Grundvoraussetzung. Es ist unmittelbar einsichtig, dass die 
Abgrenzung zwischen Kleinst-, Mikro- und Kleinstaaten sowie grösseren und grossen Staaten 
nur kon­ ventionell getroffen werden kann.6 
Was ein Kleinstaat ist, ist relativ: Aus 5 Zitiert nach: o.V., Little Countries. Small but perfectly formed, "The Economist", Jan 3rd 1998, pp. 63-65. In der dortigen Aufstellung der kleinsten 10 Staaten der Welt auf Basis von Statistiken der Vereinten Nationen und der Weltbank aus dem Jahre 1995 fehlt aller­ dings das Fürstentum Liechtenstein. Es wäre mit seinen 31 000 Einwohnern zwischen Antigua und Barbuda mit 64 000 Einwohnern und Tuvalu mit 11 000 Einwohnern ein­ zuordnen. 6 Vgl. für einen Abgrenzungsversuch Seiler (1995, S. 5 ff.). 22
	        

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