Volltext: Öffentliche Aufgabenerfüllung im Kleinstaat

Einleitung In einer ersten Annäherung soll ein 
internationaler Vergleich auf Basis der Ausgabenintensität angestellt werden. In einem weiteren Schritt soll eine 
vertiefte Analyse staatlicher Aufgabenerfüllung in (auch ausgabenmässig) sehr 
wesentlichen staatlichen Aufgabenbereichen (wie: Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen) erfolgen. Dabei kann die für Kleinstaaten besonders relevante staatsübergreifende Kooperation der Aufgabenerfüllung ebenso studiert werden wie die Schwerpunktsetzung bei jenen Aufgaben, die Souveränität, Identität und Prosperität des Kleinstaates sicherstellen sollen. Zuerst erscheint es angezeigt, den 
Kleinstaat begrifflich zu fassen. Dies geschieht noch im 
1. Kapitel. Die Diskussion zeigt, dass die Ein­ wohnerzahl zwar ein wichtiges, aber bei weitem nicht das alleinige Kri­ terium zur Abgrenzung dieser Staatengruppe darstellt. Im 2. 
Kapitel werden mehrere ökonomische (insbesonders finanzwis­ senschaftliche) Theoriegebiete gesichtet, um zu wesentlichen 
ökonomi­ schen Verhaltenshypothesen bezüglich der Aufgabenpriorität, des Auf­ gabenmodus und der Ausgabenintensität im Kleinstaat zu gelangen. Diese Hypothesen tragen zunächst allgemein der Situation von Klein­ staaten Rechnung, werden aber (meist) am Beispiel Fürstentum Liech­ tenstein konkretisiert. Die Rolle als Kleinstaat bedingt 
spezifische Ziele und Anreize zur Abgrenzung gegenüber dem Ausland (Souveränität), zur Stärkung des inneren Zusammenhalts (Identitätsstiftung) und zum Erhalt der Prospe­ rität. Diese Anreize üben ihrerseits einen gewissen Einfluss auf die Auf­ gabenpriorität und den Aufgabenmodus aus (Abschnitt 2.1). Ferner können 
ökonomische Theorien (Ökonomische Theorie des Föderalis­ mus, betriebswirtschaftliche Ansätze zur O«£so«rawg-Diskussion, Neue Institutionelle Ökonomik und Neue Politische Ökonomie) nutz­ bar gemacht werden, um daraus eine Reihe von Hypothesen zur Wahr­ nehmung öffentlicher Aufgaben und zur erwarteten Ausgabenintensität abzuleiten. Aus diesen ökonomischen Theorien und Verhaltenshypo­ thesen werden in der Folge 
Zielkriterien generiert (Abschnitt 2.2). In Abschnitt 2.3 werden 
Haupthypothesen erstellt, die dazu dienen, in einem weiteren Abschnitt (2.4) ein 
Soll-Profil der öffentlichen Auf­ gabenerfüllung zu entwickeln. Dieses besteht in der Bildung von Erwar­ tungswerten, betreffend die relativen Aufgabenprioritäten und damit die relative Ausgabenbelastung des Staatssektors im Kleinstaat, hier ange­ wandt auf Liechtenstein. 20
	        

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