Volltext: Wer gestaltet die Welt von morgen?

Energiequellen mit zunehmender Verschwendungssucht. Es wäre auch ein verhängnisvoller Irrtum zu glauben, die nun er- kannten Probleme seien nicht auf kommunaler oder regionaler Ebene sondern lediglich international anzupacken. Es sind gera- de die kleinen Einheiten, in welchen diese Probleme rationeller und funktioneller gelöst werden können. Die Berufung auf die In- ternationalität des Problems kann einerseits Ausdruck eines großmaschig richtigen Denkens sein, andererseits aber auch - und das ist leider viel häufiger — die Flucht nach vorne vor der Verantwortung im eigenen Land in die scheinbar einfachere Lö- sung im großen Raum, wie wir dies zurzeit bei wirtschaftlichen Problemen miterleben. Umweltschutz bedingt, wie wir feststellen, vor allem eine geistige Umstellung, und diese kann sich nur vom Individuum her zum großen Ganzen entwickeln und nicht umgekehrt. Schlußfolgerungen Konkret nun: Was ist zu tun? 1. Grundlage jeder Verbesserung der gegenwärtigen Umwelt- qualität ist eine 
verbesserte Zielsetzung. Zur etwas primitiv wirkenden Konzentration auf den rein materiellen Wohlstand müssen nun wieder 
ethische Faktoren hinzutreten: Was dient einem qualitativ hochwertigen Weiterleben auf diesem Pla- neten auf die Dauer am besten? Und jeder Entscheid muß 
in dubio pro vitae gefällt werden. Diese Zielsetzung verlangt von den Entscheidungsträgern ein 
ganzheitliches Denken. Die be- reits in Auflösung begriffene Technokratie muß von der Herr- schaft derjenigen abgelöst werden, welche überregional und übermomentan im langfristigen Interesse des großen Ganzen zu handeln vermögen, um —sozusagen als patres familias oder Ökonomen im besten und weitesten Sinne — mit unseren Le- bensgrundlagen in Zukunft sehr haushälterisch umzugehen. 2. 
Unerläßlich für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen ist ein rascher 
Übergang vom Wachstum der materiellen Faktoren zu einem relativen Gleichgewichtszustand. Dies betrifft insbe- sondere die Bevölkerungszahl und den pro Kopf-Konsum von Gütern und Energie. Die durch eine Abkehr vom Überkonsum freiwerdenden Kräfte können ohne jeden Schaden und ohne Begrenzung des Wachstums in immateriellen Gütern investiert werden, die ohnehin seit Menschengedenken Ziel jeden kulturellen Ver- haltens sind: Musik, Tanz, Bewegung und Sport, Lernen und Erforschen, geselliges Gespräch, Philosophieren und — eine völlig verlorengegangene Kunst — Zeit haben für sich und den Andern. '3. 
Der Raubbau am Kapital unserer Erde muß aufhören. Die nicht regenerierbaren Rohstoffe und Energien sind zu ratio- nieren, die wieder herstellbaren in einen ökologischen Kreis- lauf zu bringen. 4. 
Die Benützung der allgemeinen, bisher freien Güter wie Luft, Boden und Wasser 
sind beim Verbraucher mit einem Preis zu belegen — die Kosten für die Beseitigung der Umweltver- schmutzung müssen dem 
Verursacher angelastet werden und dürfen nicht mehr, wie bis anhin, von der Allgemeinheit getra- gen werden.
	        

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