Vorwort der Herausgeber Das Liechtenstein-Institut hat vom 25. bis 27. März 1999 zum Thema «Staat und Kirche» ein Symposium durchgeführt. Die Beratungen des ersten Tages waren der Religionsfreiheit und den Verfassungsmodellen von Staat und Kirche wie auch der rechtlichen Situation im Fürstentum Liechtenstein gewidmet. Am zweiten Tag ging es um die bisherige Zuge hörigkeit Liechtensteins zum Bistum Chur und die neue Lage, die durch die Errichtung der Erzdiözese Vaduz entstanden ist. Am dritten Tag stand • das Bemühen im Vordergrund, geeignete Lösungsansätze zu finden. Ziel des Symposiums war es, sich über die anstehenden Fragen zum Verhältnis zwischen Staat und Kirche und die hinter ihnen stehenden Probleme zu vergewissern, diesen Fragen und Problemen vertieft und sachorientiert nachzugehen und den Versuch zu machen, sie zumindest ein Stück weit einer Klärung zuzuführen. Dies setzt eine gründliche Wissensvermittlung voraus. Diese Aufgabe übernahmen die Referate auf wissenschaftlicher Grundlage, welche die dafür in Frage kommenden Sachfragen aufarbeiteten, Stellung bezogen und eine kritische Auseinan dersetzung ermöglichten. Die Fragestellungen ergaben sich zu einem grossen Teil aus der Aktualität der staatskirchenrechtlichen Lage im Fürstentum Liechten stein. Die Errichtung der Erzdiözese Vaduz belastet seit geraumer Zeit die Beziehungen des Staates zur römisch-katholischen Kirche. Der Landtag spricht sogar davon, dass sie den «religiösen und sozialen Frie den Liechtensteins in ernstzunehmender Art und Weise» gefährde. Sicher ist, dass die damit verbundenen staatskirchenrechtlichen wie kirchlichen Veränderungen tiefgreifende und weitreichende Folgen für Staat und Gesellschaft zeitigen werden. Auf diesem Hintergrund gestaltete sich das Symposium auch zum Forum, auf dem Persönlichkeiten aus Staat und Kirchen wie auch aus interessierten Kreisen der Bevölkerung zu Wort kommen und ihre 5