Finanzierungsmodelle Briefumschläge ausgehändigt werden, die einen Aufdruck tragen oder bestimmte Farben aufweisen, aus denen sich der Spendenzweck ergibt und wo die Höhe des Kollektenbetrags anzukreuzen ist, den der durch Namensangabe und Nummer identifizierbare Spender - in der Regel in der Form eines Schecks - beifügt. Hinzu treten eine Reihe «nationaler» Kollekten, deren Einnahmen für sozialkaritative Projekte, so für India ner und Farbige in den USA, für den Catholic Relief Service (CRS - ver gleichbar mit Fastenopfer, Missio, Misereor, Adveniat), für Entwick lungshilfe, für den Apostolischen Stuhl usw. bestimmt sind und durch die etwa auch den Deutschen in den notvollen Nachkriegsjahren gross herzig geholfen wurde. Zu diesen Kollekten treten mit dem sog.
Fund Raising (= Geldquellen erschliessen) grossangelegte Spendenkampagnen auf pfarrlicher und diö- zesaner Ebene für verschiedene Zwecke, die durch eigens eingestellte kirchliche Mitarbeiter, aber auch durch speziell- hierfür geschaffene nichtkirchliche Unternehmen organisiert werden. Das nicht nur im kirchlichen Raum, sondern allgemein übliche «Fund Raising» ist in den USA in Lehrbüchern dargestelltes Lehrfach an Universitäten. Beim Kollekten- und Spendensystem stellt die
Mitgliedererfassung, die in den USA nicht durch den Staat oder die bürgerliche Gemeinde, sondern durch die Kirche selbst erfolgt, ein besonderes Problem dar. Der Zuziehende erhält beim Zuzug Meldekarten für die verschiedenen Religionsgemeinschaften. Da er in der Regel Interesse daran hat, die kirchlichen Einrichtungen zu benutzen, wird er sich bei seiner Reli gionsgemeinschaft melden. Mit Wahlregistern und anderen Hilfsmitteln, die allerdings keinen Vermerk über die Religionszugehörigkeit enthal ten, finden Pfarrer und Gemeindemitglieder den Weg, Neuzugezogene anzusprechen, die sich nicht gemeldet haben (sog. door knocking). Eine nicht unwichtige und nicht unumstrittene Einnahmequelle vieler Kirch gemeinden ist das in der Regel einmal wöchentlich stattfindende und vom Parish Council organisierte Bingospiel, von dessen Erträgen 10% an den Fiskus gehen, 40% an die Spieler ausgeschüttet werden und 50% den Pfarreien zufliessen. Zu den Einnahmen aus Kollekten und Spenden treten häufig bedeut same
Vermögenserträge, die z.B. in der Erzdiözese Chicago etwa 19% der Ausgaben decken. Unentbehrlich geworden ist in den letzten Jahren die
indirekte finan zielle Unterstützung der Kirche durch den Staat auf den Gebieten der 341