Volltext: Staat und Kirche

Finanzierungsmodelle Fürstentums Liechtenstein zum Bistum Chur Euer Exzellenz auf eine Frage hinzuweisen, welche ihr sowohl für das Land Liechtenstein wie auch für das Bistum Chur von erheblicher Bedeutung scheint: Vor dem Jahre 1971 bestand für Liechtenstein die Institution des Landesvikars. Zu diesem Zeitpunkt wurde dieser in ein Dekanat übergeführt. Das Fürstentum Liechtenstein bildet seither mit seinen Gemeinden nach der Dekanatsverfassung den achten Dekanatsbezirk innerhalb des Bistums Chur. Darüber hinaus ist das Fürstentum Liechtenstein als Dekanat dem Generalvikariat «Graubünden, Fürs­ tentum Liechtenstein, Glarus» zugeteilt. Die Fürstliche Regierung ist sich bewusst, dass die Organisation des Bistums eine innerkirchliche Angelegenheit ist. Sie möchte jedoch die Gelegenheit dieser Äusserung benützen, um Euer Exzellenz auf die Frage der kirchlichen Vertretung im Fürstentum Liechtenstein hinzuweisen und einige Ausführungen anbringen: Es scheint der Regierung, dass das Amt und die Funktion des Lan- de'svikärs eher geeignet war, der Stellung des Fürstentums Liechten­ stein als souveräner Staat innerhalb des Bistums Chur zu entsprechen. Die Organisationsform und die Funktion eines Dekanats hat vor allem seelsorgerische Aufgaben, während die Institution des Landes­ vikars mehr auf die Wahrnehmung der Vertretung des Bischofs von Chur bei der Fürstlichen Regierung und überhaupt auf die Beziehung zwischen Bistum und Land Liechtenstein ausgerichtet war.»1 Mit Schreiben vom 2. August 1983 bittet die Regierung des Fürstentums Liechtenstein um eine Aussprache zu den im Brief vom 20. Oktober 1982 erwähnten Anliegen und wiederholt den Wunsch, «dass dem Fürs­ tentum Liechtenstein als souveränem Staat auch in kirchlichen Belangen, vor allem im Verhältnis des Bistums Chur zum Lande Liechtenstein, ein besonderer Status zuteil werden sollte.»2 Am 28. September 1983 kam es in Chur zur gewünschten Aussprache des Regierungschefs Hans Brunhart, des Regierungschef-Stellvertreters Hilmar Ospelt und des Generalsekretärs Emil Schaedler mit Bischof Jo­ hannes Vonderach und Kanzler Wolfgang Haas. Dabei wurde die Mög­ lichkeit erörtert, einen Bischofsvikar für das Gebiet des Fürstentums 1 Kopie des Schreibens in den Akten des Verf. 2 Kopie des Schreibens in den Akten des Verf. 327
	        

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