Volltext: Staat und Kirche

Erzdiözese und Vatikanum II etwa 20fache Zahl Seelsorger gegenüber. Dies ergäbe einen Bestand von 400-500 Priestern. Die Sicht der Bundesrepublik, der diese Überlegun­ gen entspringen, ist kaum modellhaft. Sie zeigt immerhin einen Rahmen, der volle priesterliche Entfaltung in den verschiedenen pastoralen Be­ reichen ermöglicht.14 3. Die letzte Richtlinie für die Abrenzung der Diözesen knüpft an die priesterlichen und materiellen Ressourcen an. Das Konzil setzt dem Grundsatz nach auf Eigenständigkeit einer Diözese bezüglich des pries­ terlichen Nachwuchses und der finanziellen Mittel (N 23/3). Es sollen so viel Kleriker zur Verfügung stehen, um einerseits das Gottesvolk recht oder genügend (lateinisch: rite) betreuen zu können; zum andern sind auch die notwendigen Amter, Einrichtungen und Werke personell zu besetzen. In der aktuellen Situation muss die personelle Sicherung einer Diözese aus den eigenen Gläubigen zweifellos auf Kleriker und haupt­ amtliche Laien im Kirchendienst abgestützt sein. Möglichste Eigenständigkeit ist schliesslich auch in finanziellen Belangen zu erstreben. Lebensfähig ist eine Diözese nur, wenn die not­ wendigen Mittel vorhanden sind, nämlich - so die Definition des Kodex (can. 1254 § 2) - für die Durchführung des Gottesdienstes (worunter auch die Kirchen und Kultuseinrichtungen zu subsumieren sind), für die Sicherstellung des angemessenen-Unterhalts aller Kirchendiener und für die Ausübung der Werke des Apostolats und der Caritas. Der Konzils­ text formuliert ebenso umfassend wie offen, dass «die Mittel schon vor­ handen sind oder wenigstens nach kluger Voraussicht doch später nicht fehlen» dürfen. Zuständigkeiten Der Abschnitt über die Umgrenzung der Bistümer wird im Konzilstext abgeschlossen durch Hinweise auf die Realisierung. Den Bischofskonfe­ renzen wird die Empfehlung mitgegeben, die Frage der Bistumsum­ schreibung «für ihr jeweiliges Gebiet einer Prüfung zu unterziehen, und 14 Zum Vergleich: Die skizzierte Grösse entspricht in etwa den Schweizer Diözesen Lau- sanne-Genf-Freiburg und Chur. Das Bistum Basel ist rund doppelt so gross, die Sprengel St. Gallen, Sitten und Lugano erreichen die Limite nicht. 215
	        

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