Volltext: Die Normenkontrolle im liechtensteinischen Recht auf der Grundlage der Rechtsprechung des Staatsgerichtshofes

Entscheidungsinhalte und Entscheidungswirkungen Zivilprozessordnung anlehnt und ihr entgegen dem Wortlaut von Art. 1 Abs. 4 und 17 StGHG den Vorrang gegenüber dem LVG einräumt.64 Gleichzeitig ändert der Staatsgerichtshof auch die Einleitungsformel zum Sachausspruch und übernimmt auch hier die zivilistische Praxis. Es heisst in der Einleitungsformel nicht mehr "hat entschieden".65 Er ver­ wendet neu die Formulierung "für66/zu67 Recht erkannt",68 wie dies in den Artikeln 18, 20 und 22 des noch nicht sanktionierten Staatsge- richtshof-Gesetzes vorgesehen ist und demzufolge die Entscheidungen im Normenkontrollverfahren als "Erkenntnisse" (Art. 51 Abs. 1) be­ titelt werden. In der in der Liechtensteinischen Entscheidungssamm­ lung publizierten Form der Entscheidung wird diese Formel allerdings nicht verwendet, sondern durch den Ausdruck "Entscheidung" ersetzt beziehungsweise kenntlich gemacht, worunter die Tenorierung, das heisst ihr Inhalt, wiedergegeben wird. Darauf folgen - abgehoben da­ von und jeweils für sich getrennt - der "Sachverhalt" und die "Ent­ scheidungsgründe".69 als Staatsgerichtshof entschieden habe, so z. B. StGH 1975/7, Entscheidung vom 15. September 1975 (nicht veröffentlicht), S. 1; StGH 1977/5, Entscheidung vom 25. April 1978 (nicht veröffentlicht), S. 1; StGH 1977/11, Entscheidung vom 25. April 1978 (nicht veröffentlicht), S. 1; StGH 1978/12, Entscheidung vom 11. Dezember 1978 (nicht veröffentlicht), S. 1; StGH 1980/2, Entscheidung vom 5. März 1980 (nicht ver­ öffentlicht), S. 1. Dagegen heisst es in der Originalausfertigung von StGH 1981/18, Beschluss vom 10. Februar 1982, LES 2/1983, S. 39, dass der Staatsgerichtshof als Ver­ fassungsgerichtshof beschlossen habe. Siehe im weiteren die Originalausfertigung von StGH 1981/19, Urteil vom 10. Februar 1982, LES 2/1983, S. 43. 64 Vgl. dazu schon vorne S. 117 f.; 124 f.; 131. 65 Vgl. als Beispiele: StGH 1977/4, Entscheidung vom 19. Dezember 1977 (nicht veröffent­ licht), S. 1; StGH 1978/12, Entscheidung vom 11. Dezember 1978 (nicht veröffentlicht), S. 1, und StGH 1980/2, Entscheidung vom 5. März 1980 (nicht veröffentlicht), S. 1. 66 StGH 1981/19, Urteil vom 10. Februar 1982, LES 2/1983, S. 43, wobei dies nur aus der Originalausfertigung ersichtlich ist. StGH 1982/32, Urteil vom 15. Oktober 1982 (nicht veröffentlicht), S. 1; StGH 1985/4, Urteil vom 8. April 1986 (nicht veröffentlicht), S. 1, und StGH 1989/9, Urteil vom 2. November 1989 (nicht veröffentlicht), S. 1. 67 StGH 1990/4, Urteil vom 22. November 1990 (nicht veröffentlicht), S. l;StGH 1990/12, Urteil vom 2. Mai 1991 (nicht veröffentlicht), S. 1; StGH 1995/15, Urteil vom 31. Okto­ ber 1995, LES 2/1996, S. 61 (nur aus dem Original ersichtlich), oder StGH 1996/35, Ur­ teil vom 24. April 1997, LES 3/1998, S. 132 (nur aus dem Original ersichtlich). 68 Bei den in der LES veröffentlichten Urteil kommt dies nicht zum Ausdruck. Sie werden unter der Bezeichnung "Entscheidung" veröffentlicht. Siehe dazu beispielsweise die in der LES 1997 erschienenen Urteile. 69 Davon weicht StGH 1995/15, Urteil vom 31. Oktober 1995, LES 2/1996, S. 61, ab, wenn dort von "Urteilsspruch" die Rede ist. 306
	        

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